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Roggenbrot mit Rosinenpüree

Hier mal ein recht einfaches Rezept für ein reines Sauerteig-Roggenbrot, dem für ein milderes und leicht süßliches Aroma ein Rosinenpüree zugefügt wird. Einfacher könnte die Herstellung nicht sein: der fertige Teig wird lediglich in die Form gegeben, glattgestrichen und nach der knapp zweistündigen Reifezeit gebacken.

Ich mag es, bei kräftigeren Roggenbroten mit durchaus spürbarer Säure eine komplementäre süße Geschmacksnote zuzufügen. Meist nehme ich Honig oder Zuckerrübensirup / Melasse. In diesem Fall hat mich aber ein Backkurs in Weinheim vor ein paar Jahren inspiriert, es mal mit Rosinenpüree zu versuchen.

Rosinen, Roggenmehl, Sauerteig, Salz. Mehr nicht.

Zum einen haben Rosinen diesen speziellen süßen Traubengeschmack, den ich persönlich gerne mag. Zum anderen stecken in Rosinen auch jede Menge kräftiger Mikroorganismen, was man sich zum Beispiel beim Ansatz von Hefewässern zunutze macht. Das Ergebnis hat sowohl die Familie, wie auch ein paar Backfreunde sehr angetan.

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Roggenbrot mit Rosinenpüree

Roggenbrot mit Rosinenpüree
Zubereitung Vorteig30 Minuten
Reifezeit Hauptteig1 Stunde 45 Minuten
Produkt: Brot
Triebmittel: Roggensauerteig
Keyword: Roggenbrot, Rosinen, Sauerteigbrot
Portionen: 2 Brot-/e

Zutaten

Sauerteig

  • 560 g Roggenmehl 1370
  • 560 g Wasser 45 °C
  • 55 g Sauerteig-Anstellgut

Rosinenpüree

  • 200 g Rosinen
  • 200 g Wasser

Hauptteig

  • 440 g Wasser 45 °C
  • 1170 g reifer Sauerteig
  • 300 g Rosinenpüree
  • 840 g Roggenmehl 1370
  • 30 g Salz

Anleitungen

  • Die Sauerteigzutaten gut verrühren und 10 – 14 Stunden bei Raumtemperatur abgedeckt reifen lassen.
  • Die Rosinen zur gleichen Zeit mit dem Wasser übergießen, abdecken und auch 10 – 14 Stunden quellen lassen.
  • Am Backtag zunächst das Püree herstellen. Das verbliebene Wasser abgießen, es darf ein wenig Flüssigkeit im Gefäß verbleiben. Die feuchten gequollenen Rosinen in eine Moulinette geben und fein pürieren.
  • Die Hauptteigzutaten in die Knetmaschine geben und den Teig 10-12 Minuten bei langsamer Knetgeschwindigkeit mischen.
  • Den Teig ohne Stockgare sofort in eine eingefettete Kastenform für 1 kg Teig füllen. Pro Brot kommen etwa 1370-1390 g in die Form. Mit einem nassen Silikonschaber die Oberfläche glattziehen und dabei den Teig gleichmäßig in der Form verteilen.
  • Abgedeckt für 1 Stunde 45 Minuten bis 2 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen. Der Teig sollte den Rand der Form fast erreichen.
  • Den Ofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Den reifen Teig mit Wasser besprühen, mit der Stipprolle stipfeln und in den Ofen einschießen.
  • Die Temperatur auf 210 °C reduzieren und die Ofentür nach 3-4 Minuten einmal ganz öffnen, um den entstandenen Dampf abzulassen.
  • Das Brot etwa 55 bis 60 Minuten kräftig ausbacken. Nach dem Backen erneut mit Wasser besprühen.
  • Vor dem Anschneiden mindestens 12 Stunden ruhen lassen.
Locker saftige Krume, etwas früh angeschnitten

Scheunenlaib

In meiner Anfangszeit habe ich oft Mischbrote genau im Verhältnis Weizen zu Roggen 50 Prozent gebacken. Sie stellten einen guten Kompromiss zwischen der Teigbeschaffenheit und einem spürbaren Roggenanteil dar. Lange ist das her, bald 5 Jahre.

Gelb2

Nun kam mir während der Rückreise aus dem Urlaub der Einfall, mal wieder ein Brot mit genau diesem Mischungsverhältnis zu backen. Um es besonders nahrhaft und kernig zu machen, besteht der Weizenanteil aus selbstgemahlenem Gelbweizenvollkornmehl, der Roggenanteil aus dem hocharomatischen Alpenroggenmehl.

Der erste Versuch war geschmacklich klasse, aber eine zu hohe Teigausbeute führte dazu, daß das Brot im Backofen zu breit lief. Daher dieses Wochenende das Gleiche noch einmal, aber mit um 4 % verringerter Teigausbeute. Nun passt alles und heraus kommt ein kleiner Favorit. Mildsäuerlich, für mich genau richtig, kernig würzig aber gut gelockert. Brot, wie es sein sollte.

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Mengen sind für ein großes Gärkörbchen rund für 2 kg Teig

Sauerteig:
200 g Alpenroggenmehl
200 g Wasser (45°C)
10 g Anstellgut

Gut vermischen und 12 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Vorteig:
250 g Gelbweizen-Vollkornmehl
250 g Wasser (handwarm)
0.3 g Frischhefe

Gut vermischen und 12 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Hauptteig:
Vorteig, Sauerteig
426 g Wasser (handwarm)
400 g Alpenroggenmehl
350 g Gelbweizen-Vollkornmehl
24 g Salz
24 g Honig
11 g Frischhefe

Alle Zutaten außer Hefe, Honig und Salz in den Kneter geben und 2 Minuten vermischen. 20 Minuten ruhen lassen. Hefe, Honig und Salz zugeben und den Teig für weitere 8-9 Minuten bei langsamer Knetgeschwindigkeit gut vermischen.

Den Teig 45 Minuten in der Knetschüssel reifen lassen.

Auf die gut mit Vollkornmehl bemehlte Arbeitsfläche geben und rund wirken. In das gut bemehlte Gärkörbchen mit dem Schluß oben legen.

Etwa 50 Minuten aufgehen lassen (knappe Gare). Auf den Einschießer kippen, einschneiden und sofort in den auf 240°C aufgeheizten Backofen geben. 2 Minuten ohne Schwaden anbacken, dann schwaden. Die Temperatur auf 215°C reduzieren und für insgesamt 60 Minuten abbacken.

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