Butterstuten

Wider Erwarten bin ich schon zuhause. Die Vorbereitungsarbeiten für Lutz‘ und meinen Backkurs in Münster liefen so reibungslos ab, daß wir beide nun die Beine noch mal hochlegen können.

Das gibt mir Zeit, eben das Rezept für die Butterstuten abzutippen, die ich gestern als Einweihung auf meinen neuen Backstählen gebacken habe. Die Benutzung von Stahlplatten als „Backstein“ im Haushaltsofen erfährt gerade in einschlägigen Facebook-Gruppen einen regelrechten Hype. Sie sind deutlich dünner als gebräuchliche Schamott-Steine und nehmen so weniger Platz im Ofen weg. Zudem ermöglichen sie es, zweietagig zu backen mit guter Untehitze auf beiden Etagen.

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Die beiden Stahlplatten im Ofen

Eine weitere Sache die mich gereizt hat war, den Abstand zur Oberhitze zu verkleinern, wie es in Profiöfen üblich ist. Ich habe mir also zwei Stahlplatten zuschneiden lassen. Da es sich um blanken Stahl handelt, der nicht rostfrei ist, habe ich sie unter mildem Protest der Familie gestern nachmittag mit Pflanzenöl „eingebrannt“. Den dabei entstehenden Geruch kann man sich als Mischung aus Pommesbudenabluft und angebranntem Topf vorstellen…

Nachdem das also erledigt war und die familiären Wogen sich wieder geglättet hatten, habe ich den Lieblings-Butterstuten unserer Kinder angesetzt um ihn im neu bestückten Ofen zu backen. Es hat sehr gut funktioniert, keine zu starken Röst-Effekte der Kruste waren zu beobachten. Die Brote waren allseits schön gebräunt, wie die Fotos zeigen.

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In den nächsten Wochen werde ich diese Stahlplatten auf Herz- und Nieren testen, um ihre Tauglichkeit für das Brotbacken zu klären.

Mengen für 4 Kastenbrote aus der 1 kg-Form (in Klammern für 1  Brot):

Vorteig:
340 (85) g Weizenmehl 1050
340 (85) g Wasser
0,3 (0,1) g Hefe

Die Zutaten gut verrühren und 12-16 Stunden reifen lassen.

Hauptteig:
Vorteig
320 (80) g Lievito Madre aus dem Kühlschrank
1670 (417) g Weizenmehl 550 (oder T65 für einen noch süßlicheren Geschmack)
1030 (258) g Milch
40 (10) g Zucker
220 (55) g Butter
40 (10) g Frischhefe
36 (9) g Salz
(ggf. enzymaktives Malz 3-4 g wenn der Vorteig noch nicht so reif ist)

Alle Zutaten außer der Butter 5 Minuten langsam und 5 Minuten schnell kneten. Die Butter zum Schluß stückchenweise zugeben und bei schneller Geschwindigkeit in den Teig einkneten. Es sollte ein glatter, leicht glänzender Teig entstehen, der sich von der Schüssel löst und einen guten Fenstertest ermöglicht.

60 Minuten ruhen lassen.

In vier Teiglinge von ca. 950-970 g teilen und zunächst rund vorformen, dann lang ausformen. Mit dem Schluß nach unten in die Formen setzen.

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70-80 Minuten reifen lassen, bis sie gut über den Rand der Form hinausragen, eine kleine Kuppel bilden. Den Ofen auf 210°C vorheizen.

Mit Wasser besprühen und einschießen. Gut schwaden. Für 45-50 Minuten bei 200°C abbacken. Zum Schluß nochmals mit Wasser besprühen.

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Etwas zu früh angeschnitten doch der Doc musste ins Bett. Butterstuten-Krume um kurz vor Mitternacht.

77 Gedanken zu „Butterstuten

  1. Barbara David-Paulsen

    Hallo Brotdoc, eine Frage auch von mir. Werden auf beiden Etagen jetzt die Butterstuten oder auch was anderes gebacken (einmal ganz oben auf der Stahlplatte und auf der unteren Schiene) ? Habe ich das richtig verstanden? Ich bin gespannt auf weitere Berichte rund um den Backstahl 🙂

    Antworten
    1. brotdoc

      Die Platten sind flexibel zu handhaben. Die 4 Butterstuten habe ich in einer Etage gebacken (das passt so gerade). Bei Kleingebäck wie Brötchen oder Baguette werde ich die obere Platte einen Einschub tiefer einschieben und dann auf zwei Etagen mit Umluft backen.

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  2. Sonja

    Ich hab immer Angst, dass durch irgendwelche Hitzestaus, die durch solche Platten entstehen könnten, der Backofen kaputt geht oder gar Brände entstehen durch Überhitzung der angbauten Möbel…..ist da was dran??

    Antworten
    1. brotdoc

      Ich denke nicht, daß das Risiko so groß ist. Die Öfen sind alle zu den Seiten isoliert, so daß sie die Möbel nicht beschädigen können. Ich habe inzwischen sicher mehrere hundert Kilo Brot in meinem Ofen gebacken, und nie gab es Probleme mit Überhitzung des Schranks.

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  3. Klaus

    Ja, wie dich sind denn die Stahlplatten? Ist für mich sehr interessant weil ich gerade mit dem Gedanken spiele Schamotteplatten zu kaufen.

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  4. brotdoc

    Hier ein Kommentar von Peter, der mich per email erreicht hat:

    Ohne die thermodynamischen Feldgleichungen zu bemühen folgende Aussagen:
    Stahl hat ca. die vierfache spez. Dichte wie Schamotte oder Keramik. Dafür nur die halbe Wärmekappazität. Das bedeutet die Stahlplatte kann halb so dünn sein wie Schamotte.
    Meine Gusstöpfe sind 2,5 mm dick. Die Backergebnisse sind zu meiner vollsten Zufriedenheit. Ein guter Freund verwendet eine 5 mm Stahlplatte zu seiner vollsten Zufriedenheit. Folglich ist eine 10 mm Schamotteplatte ausreichend dimensioniert. Dickere Platten sind backtechnisch nicht erforderlich aber schaden auch nicht.
    Der eigentliche Grund ihrer Verwendung liegt darin, eine zu starke Abkühlung der Teigauflage(Platte) beim Einschießen zu verhindern um thermische Spannungsrisse im Bodenbereich der Teiglinge infolge zu unterschiedlicher Teigoberflächentemperaturen zu vermeiden.
    Ohne Platte kommt es oft zum Blechsyndrom- bodennahe Risse im Brot -beidseitig!
    Dickere dimensionierte Platten benötigen längere Aufheizzeiten und höhere Stromverbräuche.
    Mit den Platten kommt man den Steinbackofenverhältnissen sehr nahe.
    Meine freigeschobenen Brote backe ich wie folgt:
    Ein Backblech liegt auf dem Boden. Ein anderes Blech darüber, so das der Teigmittelpunkt in der Backofenraumdiagonale liegt.
    50 g Wasser werden zwecks Schwadung auf das unterste Blech gekippt. Wenn es starke Verdampfungen gibt – es zischt, ist die richtige Blechtemperatur erreicht und das Syndrom nicht vorhanden. 50 g Wasser sind infolge der starken VoLumenvergrößerung von Wasserdampf mehr als ausreichend.
    Wenn mein Backofen die vorgegebene Temperatur erreicht schaltet das Thermostat ab und ich gebe noch 5 min. dazu bevor ich schwade ect..
    Wer mit zwei Platten arbeiten will sollte eine Platte auf den Boden und die 2. Platte auf die oberste Einschubleiste legen. Die Schwadung muss aber hier anders erfolgen.

    LG Peter“

    Antworten
  5. reiki-hanne

    Dann lauf ich morgen früh mal gleich über die Straße, um den Jungs vom metallverarbeitenden Betrieb die Sache zu erklären und entsprechende Platten aus dem Kreuz zu leiern.

    Ich wünsche Euch ein tolles Backwochenende und viele nette „Brotagonisten“.
    Liebe Grüße
    Hanne

    Antworten
  6. Anne

    Die sehen himmlisch aus! Ich bin schon sehr lange auf der Suche nach einem derartigen Rezept und werde es am Wochenende ausprobieren. Wie würdest du das Rezept verändern, wenn daraus ein Rosinenstuten werden sollte? Vielen Dank! 🙂

    Antworten
    1. brotdoc

      Im Prinzip kannst Du in dieses Brot einfach zum Ende des Knetens hin noch 100 g Rosinen einkneten. Wenn Du diese besonders saftig haben möchtest, dann weich sie in der Milch, die Du später als Flüssigkeit nimmst, ein. Dann gut abseihen und ebenso zum Schluß einkneten.

      Antworten
  7. Armin

    Hallo zusammen, ich backe seit ungefähr einem Jahr mit einer Stahlplatte und das mit gutem Erfolg. Bin damals einfach beim nächsten Schlosser rein der hat mir das gewünschte zugeschnitten, entgratet, Ecken abrundet und gerade mal 20 € für Material und Arbeit genommen. Ich habe die Platte ordentlich gereinigt und ab in den Ofen damit.
    Die Platte heizt sich zeitgleich mit dem Ofen auf und das Backen kann beginnen, ich würde sie nicht mehr hergeben. Auf zwei Platten gleichzeitig zu backen habe ich noch nicht probiert, das wird sicher interessant.
    LG Armin

    Antworten
  8. Petra

    Hallo,zwei Fragen,
    warum verwendest du kein rostfreien Stahl und
    wie sieht es mit der Schwermetallbelastung aus, sind die Bleche geprüft?
    Viele Grüße
    Petra

    Antworten
    1. brotdoc

      Wenn Du mit rostfreiem Stahl Edelstahl meinst, dann verwende ich diesen deshalb nicht, weil er eine deutlich schlechtere Wärmeleitung hat, als normaler Stahl. Und: keine Ahnung, ob in dem Stahl Schwermetalle drin sind. Ich habe jedenfalls nicht die Absicht, Brot direkt darauf zu backen. Wenn dann wird immer ein Backpapier darauf sein.

      Antworten
  9. Reiner

    Hallo Björn

    Warum hast du keine Edelstahlplatte genommen? Nur wegen des Preises oder hat es andere Gründe?

    Viel Spaß bei eurem Backkurs.

    Gruß Reiner

    Antworten
      1. reiki-hanne

        Ah, gut, dass wir drüber gesprochen haben. Der Nachbar hat mir nämlich Edelstahl empfohlen, die Preisunterschiede seien gering.
        Dann eben doch normaler Stahl inkl. Einbrennen zur „Freude“ der Nachbarn.
        Liebe Grüße
        Hanne

      1. Wieland

        Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Kastenbrote in Stahlformen (z.B. die Blauglanzformen von Teeträume) gleichmäßiger bräunen als in Edelstahlformen. Bei Edelstahl bleiben die Seiten der Brote bei mir entschieden heller als die Oberfläche, in den Stahlformen gebacken werden die Brote rundherum gleichmäßig. Erklären kann ich es nicht, bin kein Physiker…
        Bei den Stahlplatten wird es wohl ähnlich sein.

    1. Renate

      Hallo zusammen,
      diese Platten haben ja sicher ein ordentliches Gewicht, kenn mich da nicht so aus. Ob man die wohl in einem Ofen mit Backwagen einsetzen bzw. einhängen kann?

      Antworten
  10. hpipfeiffer

    Die Wärmeleitung spielt bei der Plattenverwendung keine Rolle, selbst wenn sie sehr unterschiedlich ist. Setzt euch auf eine der heißen Platten!!! Ob ihr nach 0,1 s oder nach 1 s hochspringt ist hier egal.

    LG Peter

    Antworten
    1. brotdoc

      Möglicherweise spielt sie aber eine Rolle, wie schnell Du die Platte heiß hast. Das Einsparen von Aufheizzeit ist ja ein Aspekt, der bei der Verwendung von Stahlplatten eine Rolle spielt.

      Antworten
  11. Hartmut

    Servus Björn, beim Butterstuten machst Du einen Vorteig, den man, so verstehe ich es, bei Zimmertemperatur 12-16Std. reifen lässt. Der kommt dann scheinbar in den Kühlschrank. Ist das der Lievito Madre, den Du aus dem Kühlschrank nimmst aber auch nur die Hälfte verwendest. Herzlich, Hartmut

    Antworten
  12. Stefanie

    Die Sache mit dem Backstahl beobachte ich schon seit ein paar Jahren im englischsprachigen Raum interessiert. Ich bin auf dein Fazit sehr gespannt, denn ich habe momentan nicht die Zeit für Experimente dieser Art.
    Wegen der Überlegung, auf zwei Stufen mit Umluft zu backen: Mit was für einen Ofen arbeitest du? Miele mit Dampffunktion? Bäckst du dann auf der Dampfstufe (evtl. mit zusätzlichem Schwaden) , da diese dann ja eh mit Heiß/Umluft läuft (zumindest bei den Modell, dass ich kenne)?
    Denn bei einem „normalen“ Ofen war ich noch nie mit dem Ergebnis von Heißluft zufrieden, was aber weniger an der fehlenden Unterhitze als mehr an einem blassen Backergebnis wegen einer zu starken Austrocknung der Oberfläche lag.

    Antworten
  13. Martin

    Hallo Björn,
    ich hab den Butterstuten nachgebacken und bin begeistert. Allerdings ohne Backstein oder Stahlplatte. Es passten drei 1kg-Edelstahlformen nebeneinander in den Ofen. Während der Gare kam der Teig allerdings schon aus der Form gesprungen, deshalb werde ich die Mengen fürs nächste Mal auf 750 g umrechnen. Ansonsten schöne gleichmäßige Porung und guter Geschmack trotz des eher geringen Salzanteils.
    Herzliche Grüße Martin

    Antworten
  14. Tuck

    Hallo Doc,
    Jetzt habe ich bereits zwei Rezepte deines Blogs nachgebacken. Dein Blog gefällt mir sehr gut und ist für mich eine Bereicherung. Den Butterstuten habe ich heute gebacken und er ist sehr gut gelungen und schmeckt hervorragend. Habe gleich 2 Stuten gebacken – der erste ist bereits verputzt. Vielen Dank für dieses Rezept. Das wird jetzt öfter gebacken.
    Herzliche Grüße und weiterhin gutes Gelingen.

    Antworten
  15. reiki-hanne

    Hallo Björn,
    so, die Platten sind bestellt und fliegen in den nächsten Tagen über die Straße.
    So lange konnte ich jedoch keinesfalls warten und habe heute schon mal einen kleinen Testlauf gemacht: grandioses Ergebnis.
    Nach der Hälfte der Stockgare bemerkte ich allerdings, dass das Salz noch rumstand. Ich habe es kurzerhand von Hand eingearbeitet und den Teig dann nochmals 50 Min. gehen lassen. Er hat es mir nicht nur verziehen, sondern mich mit 14 cm Höhe belohnt.
    Backe ich am Wochenende wieder, dann allerdings die ganze Menge.
    Liebe Grüße
    Hanne

    Antworten
  16. Marlies Hoffmann

    Lieber Björn,
    Lievito Madre habe ich nicht, nur Roggen- und Weizenanstellgut. Dennoch würde ich gerne dieses Brot backen, gibt es eine Alternative? LG Marlies

    Antworten
      1. Marlies Hoffmann

        Vielen Dank lieber Björn. Kannst du mir bitte noch verraten bei welcher Temperatur? LG aus dem Norden, Marlies

  17. Bäckermeister a.D.

    Hallo Brotdoc
    Nach dem alten Hut „alkoholische Gärung“ wird nun noch ein alter Hut gezogen „backen auf Stahlblech“.
    Entschuldigung, aber das machen Profis seit 100 Jahren, nach dem gemauerten Holzbackofen, selbst die deutschen Feldbäckereien im 1. Weltkrieg waren Stahlbacköfen und in den Großbäckereien sowieso.
    Ein clever Geschäftsmann aus Amiland verkauft ein Stück Schrot als „Bakingsteel“ für 250$. Wenn man jemandem Schrott vergolden will dann muss man das kaufen. Das gleiche gilt für „PizzaStahl“ der für 80€ noch nicht mal Edelstahl sondern ganz normales Eisenblech ist.
    Und um die kleinen Unterschiede der Wärmeleitfähigkeit zwischen Stahl und Edelstahl zu diskutieren ist genauso überflüssig wie über die Druckfestigkeit von Getränkeflaschen bei der Herstellung von Hefewasser, man verschließt die Flaschen einfach nicht fest – PUNKT.

    Einen Backstein, egal aus welchem Material, wollte ich nie weil mir das stundenlange Aufheizen zu teuer ist
    Mein Sohn Ist Metallbauer und hat mir vor einigen Jahren eine Edelstahl-Platte, nach meinen Vorgaben für meinen Backofen aus einem Stück Abfall zugeschnitten die Stärke ist 6 mm. Das Ding wiegt mehr als 5 Kg.
    Ich backe damit erfolgreich Brot und Brötchen im Haushaltsofen und der Ofentrieb ist sehr gut und die Kruste am Boden auch. Auch bricht die Temperatur im Ofen nach dem schieben nicht ein.
    Zum Aufheizen reicht die Zeit der normalen Gare von 60-70 Min völlig aus.
    Vorgeheizt wird mit Ober-/ Unterhitze. Die Temperatur kontrolliere ich direkt über der Platte mit einen Backofenthermometer aus Edelstahl das ich kurz vor dem schieben entferne.
    Die Temperatur für 2 Stück 500-750g Brote muss dann 240°C und für Brötchen 12 Stück 220°C direkt über der Platte erreichen. Wenn der Ofentrieb vorbei ist, bei Brot ca. 10 Min bei Brötchen ca 5 Min, reduziere ich die Temperatur und schalte auf Heißluft um.

    Die Schwaderatur die ich verwende, ist ebenfalls in der Zeit genügend aufgeheizt und ist der von Schelli ähnlich, allerdings doppelt so breit und schwer, aus Edelstahl und selbst gebaut ohne Prototyping und rumgeeier. Man muss eben wissen was man will, dann geht viel.
    So das musste ich mal loswerden, und jetzt kann weiter diskutiert werden ob sinnvoll oder nicht.
    Ich wünsche noch einen schönen Tag.
    Bäckermeister in Rente

    Antworten
    1. brotdoc

      Hallo,
      nett, daß Du Dir so viel Zeit genommen hast und so viel erklärt hast. Leider hören sich Deine Sätze vor allem am Anfang eher negativ an – es fällt mir schwer zu verstehen, warum. Habe ich etwa behauptet, die Stahl-bäckerei erfunden zu haben daß Du mir so über den Mund fahren mußt?
      Deshalb ein paar Kommentare: Ich möchte hier keine alten Hüte ziehen, sondern einfach meinen Spaß am Brotbacken und meine Experimente mit der Allgemeinheit teilen. Ich denke jeder weiß, daß beim Brotbacken irgendeiner schon mal alles vorher gemacht hat. Außerdem: noch immer verdiene ich keinen Cent mit meiner Bloggerei und habe mich bisher standhaft gegen jegliche unmoralischen Angebote der Werbeindustrie gewehrt. Ich habe also nichts von Hypes, ich habe nichts von Links. Mein Backstahl hat mitnichten so viel Geld gekostet, Blechking macht die Dinger für ca. 20 Euro. Du kannst natürlich immer alles billiger und einfacher bekommen wenn Du die richtigen Leute kennst und Dich auf Kompromisse einlassen kannst.

      Antworten
  18. Lars

    Hallo Björn,

    zunächst herzlichen Dank und großen Respekt für den interessanten Blog.
    Ich verwende seit 1 Jahr eine Stahlplatte zum Backen mit 8 mm Dicke und bin mittlerweile der Meinung, dass 6 mm ausgereicht hätten. Aufheizzeit (mit Schwadengerät) mind. 25 Minuten und sehr schwer (11kg). Bin trotzdem sehr zufrieden und wie Peter sagte: „Mehr Material schadet nicht“. Hatte auch wegen Edelstahl überlegt. Betrachtet man die „Gefährlichkeit“ der Bestandteile, ist Stahl besser, weil dieser zu mehr als 98% aus Eisen besteht. Weitere Bestandteile sind Kohlenstoff, Mangan, Phosphor, Schwefel, Stickstoff z.T. im Promillebereich.
    Edelstahl dagegen ist ein hochlegierter Stahl mit 66% Eisen, 10% Nickel, 19% Chrom, und zusätzlich noch die gleichen Bestandteile wie im Baustahl.
    Wenn da also beim Backvorgang was rauskäme aus dem Material (keine Ahnung), dann würde ich Baustahl als weit weniger riskant ansehen. Rost ist auch nicht schädlich und zu dem kein Thema, weil die Platte immer wärmer als 100°C ist, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt.
    Herzliche Grüße, Lars

    Antworten
  19. reiki-hanne

    Hallo Björn,
    gestern abend kam der Metallbauer mit meinen Stahlplatten über die Straße geeilt. Grund genug, sie sofort einzubrennen. Wie nicht anders zu erwarten, war die Nachbarschaft empört.
    Heute fand also der erste Testlauf statt, als Rezept hatte ich aus Zeitgründen das 812er gewählt. Habe die Stähle 1 Stunde auf 260 Grad vorgeheizt, Temperatur auf 210 Grad runter und 65 Minuten gebacken. Hat alles wunderbar geklappt, der Ofentrieb setzte m.E. schneller ein als vorher beim Backstein. Das Brot ist allerdings eher gleichmäßig geblässt als gebräunt, jedoch außen wunderbar knusprig, Kerntemperatur lag bei knapp über 99 Grad. Zum Anschneiden ist es noch viel zu warm, aber ich bin gespannt.
    Das mit der Krustenfärbung würde ich aber gerne verbessern. Welche Möglichkeiten gäbe es da wohl? Hab schon dran gedacht, die obere Platte eine Etage tiefer zu setzen, wird dann aber problematisch wegen des Schwadomaten. Warte noch auf Antwort, ob man die Füße separat bestellen kann. Andere Möglichkeit: die Temperaturparameter zu verändern – aber wie?
    Freue mich auf konstruktive Verbesserungsvorschläge.
    Liebe Grüße
    Hanne

    Antworten
  20. Gisela Jost

    Hallo Björn,
    habe 2 Fragen:
    – auf welche Größe hast du die Platten zuschneiden lassen ? – habe den gleichen Miele wie du
    – wie bist du beim Einbrennen vorgegangen?
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Gisela

    Antworten
    1. brotdoc

      Die sind 450 mm x 395 mm mit abgerundeten Ecken. Einbrennen geht so: gründlich mit Stahlschwamm und Wasser abbürsten. Gut trocknen. Dann mit Bratöl auf einem Küchentuch das Blech rundum einreiben. Im Ofen auf 250°C aufheizen für 30 Minuten. Abkühlen lassen. Nochmals rundum mit Öl einreiben und erneut auf 250°C aufheizen für 30 Minuten. Gut lüften. 🙂 Fertig.

      Antworten
      1. Christoph

        Eine Frage, lieber Björn: Ich habe heute meinen Backstahl bekommen und in zwei Runden (allerdings bei 220 Grad) eingebrannt. Bei mir hat sich das Fett tropfenförmig gesammelt, so dass sich keine gleichmäßige Schicht gebildet hat. Ist das normal? Ich plane jetzt, den Stahl fürs Erste immer wieder mal dünn mit Öl einzureiben (wie ich es mit meinem Lodge-Topf zur Pflege auch immer mal wieder mache). So baut sich hoffentlich nach und nach eine etwas gleichmäßigere Schicht auf. Machst du das auch oder ist die Schicht beim Backstahl relativ beständig?
        Danke vorab!

      2. brotdoc Beitragsautor

        Das ist normal und überhaupt kein Problem. Du brauchst keine gleichmäßige Schicht. Auch da, wo Du nichts siehst, befindet sich schon eine Schutzschicht.

  21. brauckie

    Hallo Björn,
    der Manz Backofen verfügt auch über Backplatten. Diese bestehen aus Edelstahl. Über die Dicke dieser Backplatten kann ich nichts sagen. 240 bis 250 Grad erreiche ich nach ca 25 Minuten Aufheizzeit.
    Freigeschobene Brote werden direkt auf diese Backplatten geschoben.

    An Reiki-Hanne

    Zitat: Das mit der Krustenfärbung würde ich aber gerne verbessern.

    Mit der Krustenfärbung bin ich zufrieden. Um aber eine dickere Kruste zu bekommen, werden die letzten zehn Minuten der Backzeit bei offener Tür ( einen Spalt offen, dass der Schwaden abzieht) durchgeführt. Das beeinflusst auch die Krustenfärbung.
    Wäre vielleicht mal einen Versuch wert.

    Brauckie

    Antworten
  22. Margit

    Butterstuten? Ist das eine Art Toastbrot?
    Ich backe seit langem Deinen Buttermilchtoast (ohne Buttermilch und mit weniger Zucker), das ist mein Standardtoastbrot.

    Antworten
  23. klaus

    Hallo Björn, ich habe eine Frage zu den Backformen. Es sieht ja so aus als wäre es ein 4er Block. Auch wenn es Einzelne wären passen die offensichtlich alle nebeneinander in den normalen Haushaltsbackofen. wo kann man die kaufen? Ich wünsche dir weiterhin viel Spass beim Backen und uns leckere Rezepte. Danke. Grüße aus der Kurpfalz Klaus

    Antworten
    1. brotdoc

      Es sind 4 einzelne Formen für 1 kg Teig, ich habe sie von Teeträume.de. Es passen 3 längs nebeneinander und vorne eine quer. Mehr geht aber nicht mehr rein.

      Antworten
  24. raki2015

    Unglaublich gutes Brot. Ich habe mir erlaubt das Rezept für mich leicht abzuändern. Halb Ruchmehl/Halb T 65, etwas Weizensauerteig anstelle Lievito Madre. Dank für dein Rezept.

    Antworten
      1. Herbert

        Da ist ein neuer Besitzer drauf, und die bekommen erst ende des Jahres eine 6 mm Schneidemaschine ist mir am Telefon gesagt worden, Da ich selber Maschinenbauer bin weiss ich das 3 mm zu schwach ist für 280° Grad die würden sich verbiegen. muss mich halt mal in einer Schlosserei nach 6 mm erkundigen

  25. Johannes

    Hallo Björn,

    überlege mir Backstahl zuzulegen, weiß aber nicht genau, ob sich die obere Platte lohnt, wenn ich gar nicht vorhabe zweietagig zu backen. Der einzige Grund weswegen es doch sinnvoll erscheinen könnte wäre der, dass die Oberhitze gleichmäßiger und milder ist als ohne. Ist dem so?
    Vielen Dank und frohe Feiertage!
    Johannes

    Antworten
      1. brotdoc Beitragsautor

        Gerne. Wie Du den Lievito Madre ersetzen kannst kommt darauf an, was Du als Ersatz da hast. Wenn Du schon einen eigenen Sauerteig hast, dann kannst Du den Lievito Madre auch durch anderen Sauerteig ersetzen. Du solltest dann nur darauf achten, daß Dein Sauerteig das gleiche Mehl/Wasserverhältnis hat wie der Lievito Madre. In diesem sind immer 2 Teile Mehl und 1 Teil Wasser. Also in diesem Rezept 27 g Wasser und 53 g Mehl. Das versetzt Du mit 5 g Anstellgut von Deinem Sauerteig und lässt es 12 Stunden reifen. Wenn Du keinen Sauerteig hast, kannst Du auch die 80 g einfach weglassen. Dritte Möglichkeit: aus 27 g Wasser, 53 g Mehl und 0,5 g Hefe einen festen Hefevorteig machen, den Du dann auch 12 Stunden reifen lässt. Alle vorgenannten Mengen beziehen sich auf ein Brot.

      2. Heidi

        Ich danke dir für die sehr ausführliche Erklärung. Die dritte Option ist mir die sympathischte. Ich freu mich schon auf‘ s Ausprobieren…

  26. Andreas

    Hallo Björn,

    mir kommen dazu 2 Fragen:

    1. Hat die Verwendung von 2 Platten lediglich den Nutzen auf 2 Etagen backen zu können? Oder empfiehlt es sich ggf. auch, um den Garraum in der Höhe zu begrenzen?

    2. Offensichtlich hast du deine Platten in Größe des normalen Backblechs bestellt. Wie verträgt sich das mit dem Schwaden, wenn deine Auflaufform mit den Lava-Steinen unter der unteren Platte ist und damit quasi kein Platz am Rang ist durch den der Dampf aufsteigen kann?
    Wäre es ggf. eine sinnvolle Alternative/Vorteil die untere Platte so zu bestellen, dass die auf den Gitterrost passt, weil dann noch am Rand Platz frei bleibt, sodass der Dampf besser aufsteigen kann?

    Danke!

    Antworten
    1. brotdoc Beitragsautor

      Die Platte oben kann für beides genutzt werden: Verkleinerung des Backraums (mehr Oberhitze) und als zweite Etage zum Backen. Der Platz an den Seiten ist noch immer breit genug, um den Dampf perfekt durchzulassen. Ich habe keine Unterschiede festgestellt.

      Antworten
      1. Andreas

        Top. Danke! Dann bestell ich mal 2 in Ofenbreite. Unten wird das aber etwas Gefummel mit den Schwaden wenn die Plattte knapp ueber der Schale ist. Oder machst du das mit einem Schlauch? Danke!

  27. Patricia

    Hallo,
    hat jemand die neue Stahlplatten von Bongu schon getestet?
    Es gibt sie in Stahl und Edelstahl!
    Muss man die reine Stahlplatte auch brennen?
    Schöne Grüße
    Patricia

    Antworten
      1. Jasmine

        Hallo,
        habe vor kurzem diese tolle Seite entdeckt. Habe bisher zwei verschiedene Toastbrote gebacken, meine Kids waren begeistert. Habe mir jetzt diese Blaustahlformen mit Deckel bestellt. Jetzt habe ich gerade einen Kommentar gelesen, Blaustahl müsste eingebrannt werden. Diese Formen dann auch? Wenn wie funktioniert es.
        Vielen Dank.
        Lg Jasmine

      2. brotdoc Beitragsautor

        Das ist ganz einfach. Du streichst sie von innen mit Pflanzenöl ein und stellst sie für 30 Minuten in den Backofen bei 200 °C. Das stinkt ganz ordentlich, also öffne die Fenster gut. Danach abkühlen lassen, feucht auswischen und trocknen lassen. Fertig.

  28. Hosche

    Hallo Björn,
    ich bin durch Zufall auf diesen Bericht und deine tolle Homepage gestoßen.
    Als Backneuling möchte ich mir auch gerne einen Backstein oder Backstahl zulegen.
    Ist es letztendich egal für was man sich entscheidet? Die Hauptsache ist doch wie ich gelesen habe, dass man genügend Hitze von unten bekommt.
    Mit deiner enormen Backerfahrung wirst du bestimmt sagen können ob der Stein oder Stahl ein besseres Backergebnis liefert.
    Grüße und schon mal herzlichen Dank
    Hosche

    Antworten
    1. Alfred

      Hallo,
      ich habe mir eine 6mm Eisenplatte bei Blechking gekauft und frage mich nun wie gründlich der Zunder vor dem Einbrennen runter muss.
      Muss das blank werden oder reicht eine Grundreinigung.
      Und falls blank, wie bekommt man das praktisch hin? Der Zunder ist ziemlich hartnäckig..
      Vielen Dank und Grüße
      Alfred

      Antworten
      1. brotdoc Beitragsautor

        Was meinst Du mit Zunder? Ich habe die Platte gut feucht abgeputzt und dann sofort mit dem Öl eingestrichen und eingebrannt.

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