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Kleine Winterpause…

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Hier kehrt nun erst einmal ein wenig Teig-Ruhe ein. Morgen verreisen wir in den Winterurlaub in die Berge. Veröffentlichungsreife Rezepte konnte ich nicht mehr vorbereiten, da mein „Hauptberuf“ in den letzten Wochen einige Kraft gekostet hat. Selbstständing besteht halt – platt wie es klingt – aus den Worten „selbst“ und „ständig“. Und Norovirus, Campylobacter jejuni und die verschiedenen Formen der Rüsselseuche haben es in diesem Spätherbst sehr bunt getrieben.

Zudem hat sich bei mir in den letzten Monaten etwas das Gefühl eingeschlichen, daß das allgemeine Interesse an Blogrezepten ob der Flut an neuen Themen-Blogs, Foren und Diskussionsplattformen deutlich abgenommen hat. Kommunikation zwischen den Bloggern findet kaum bis gar nicht mehr statt, selbst das früher übliche aufeinander verweisen, „der Pingback“ oder zumindest ein höfliches Verlinken auf einen Ideengeber oder eine Rezeptinspiration scheint selbst bei manchen älteren Bloggern aus der Mode zu kommen. Jeder backt im wahrsten Sinne des Wortes sein eigenes Brot und scheint die anderen mißtrauisch zu beäugen.

Schade finde ich das und demotivierend, um es einmal ganz klar zu sagen.

Insofern dürfte mir die kleine Pause vom Bloggen sicher gut tun.

In unserer Urlaubs-Unterkunft werde ich  sicher nicht backen können. Dafür hoffentlich umso mehr am 9. Januar, wenn ich an einer „Master-Class“ mit dem spanischen Meisterbäcker Josep Pasqual teilnehme. Mit viel Inspiration werde ich mich dann voraussichtlich Mitte Januar wieder am eigenen Backofen ins Vergnügen stürzen.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!

Persische Quittenmarmelade

Lustig, wie sich die Gedanken manchmal über weite Entfernungen hinweg gleichen. Vielleicht ist aber auch einfach die passende Jahreszeit Schuld. Jedenfalls ist Steffi mir ein paar Stunden mit ihrem Quittengelee zuvor gekommen.
Egal – mein Rezept ergibt schließlich eine Marmelade nach persischer Art. Das besondere daran (auch das erwähnt Steffi) ist das lange Köcheln der Marmelade auf mittlerer Hitze unter regelmäßigem Umrühren. Dadurch nimmt die zunächst gelbliche Marmelade nach und nach einen rötlichen bis rotbraunen Farbton an und intensiviert ihren Geschmack deutlich. Das Ergebnis übertrifft geschmacklich das klassische deutsche Quittengelee um Welten. Seit ich vor 20 Jahren durch meine liebe Frau die persische Küche kennenlernen durfte, begeistert mich dieser Geschmack.

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Zutaten im Bezug auf 1 kg Fruchtfleisch (reicht für etwa 4-5 mittlere Marmeladen-Gläser)

1 kg Quittenfruchtfleisch fein gerieben
1 kg Gelierzucker (1:1)
2 Msp. Zimt gemahlen
1 MSp. Koriander gemahlen
Abrieb einer halben unbehandelten Zitrone
50-100 ml Wasser

Beim Pflücken oder beim Kauf unbedingt darauf achten, daß die Früchte intensiv duften, dann sind sie reif und ergeben das beste Aroma. Die Quitten schälen, achteln und vom Kerngehäuse befreien. Darauf achten, daß nichts vom sehr fest-holzigen Kernghäuse verbleibt, sonst finden sich in der Marmelade später feste Stückchen wieder, die beim Kauen unangenehm sind.
Mit der Reibe oder besser einer maschinellen Reibevorrichtung der Küchenmaschine das Fruchtfleisch fein reiben.
In einem Topf mit dem Zucker mischen, 50 ml Wasser zugeben, erneut umrühren und ein wenig warten, bis der Zucker die Flüssigkeit aus dem Fruchtfleisch herausgezogen hat. Den Zitronenabrieb zugeben und einrühren. Dann langsam aufkochen (nicht zu heiß, sonst verbrennt der Zucker am Topfboden). Sobald die Masse köchelt, immer wieder alle 5-10 Minuten umrühren. Das Köcheln kann bis zu einer Stunde dauern. In dieser Zeit ändert sich die Farbe der Marmelade von gelblich zu rot bis rotbraun.
Sollte die Masse zu fest werden, kann nochmals etwas Wasser zugegeben werden. Die Endkonsistenz wird über die Menge des zugegebenen Wassers gesteuert. Sobald die gewünschte Farbe erreicht ist, kann die Marmelade mit Zimt und Koriander abgeschmeckt und in Gläser eingefüllt werden.
Im erkalteten Zustand soll die Marmelade fest aber noch gut streichbar sein (s. Foto).

Nachlese: Frankfurter Buchmesse 2015

An diesem Wochenende war beim Backen der Wurm drin. Ich bin mit keinem meiner Rezepte zufrieden genug für eine Veröffentlichung und durch den Urlaub und die Buchmesse habe ich auch mein vorher angesammeltes „Pulver“ verschossen. Also kein neues Rezept dieses Wochenende.
Aber da wir gerade bei der Buchmesse sind: Natürlich sind bei der Brotverkostung am Stand des Ulmer-Verlages auch jede Menge Bilder entstanden, die ich nun zu einem kleinen Bildbericht zusammenstellen kann. Damit müßt Ihr nun über die Woche kommen, bis ich nächstes Wochenende die modifizierten Rezepte neu backen kann.
Für die Bilder, auf denen ich selbst zu sehen bin, zeichnen Barbara und Andreas verantwortlich, zwei Teilnehmer des Brotbackforums, die eine Karte gewonnen haben und uns dann auf der Messe toll halfen. Danke Euch beiden!

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In wahrlich „urban-weltläufiger“ Kulisse: die Frankfurter Buchmesse.

Die Buchmesse 2015. Für mich war es eine spannende Angelegenheit, war ich doch zum ersten Mal dort und das dann sofort als Autor. Lutz als Veteran hatte es da viel besser, auch wenn es für ihn mal wieder zwei lange Wochen ohne seine Familie bedeutete, wurde die Buchmesse doch von Backkursen und Vorträgen flankiert.
Auch logistisch war es eine kleine Herausforderung, denn der Terminplan sah von Mittwoch, 14.10., bis Samstag, 17.10., an jedem Tag Veranstaltungen vor, und meine Familie wollte zumindest an einem Tag mit dabei sein. Der Herbsturlaub an der südlichen Weinstraße wurde also um die Messe herum geplant. Glücklicherweise hat passend kurz vor Messebeginn im September das neue Vital-Hotel in Hofheim eröffnet. Dieses habe ich ab Donnerstag, 15.10., als Basis gewählt und von dort aus meine Termine wahrgenommen.
An den Tagen, an denen ich alleine zur Messe mußte, konnten die Kinder sich in der Rhein-Main-Therme so richtig austoben. Das Hotel ist übrigens nicht nur wegen der Lage zu empfehlen. Auch die Küche ist einen Aufenthalt wert. Selbst, was die Brotauswahl am Frühstücksbuffet angeht – und das ist wirklich selten geworden.

Los ging es am Mittwoch, 14.10.2015. Die Gastronomische Akademie Deutschlands hat das Brotbackbuch Nr. 2 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Zur Preisverleihung im Radisson Blu Hotel Frankfurt bin ich mit dem Zug aus der Pfalz angereist, zwei mal umsteigen in Karlsruhe und Mannheim mit kurzer Umsteigzeit waren nötig. Fast hätten die Ordnungshüter eine pünktlichen Ankuft in Frankfurt durch Erfüllung ihrer hoheitlichen Aufgaben verhindert…

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Die Damen und Herren in Blau betraten kurz nach diesem Foto den ICE, um Ermittlungen durchzuführen. Und das, während der Brotdoc im Zug auf glühenden Kohlen saß, weil sein Termin näherrückte.

Doch alles ging gut. Lutz und ich erhielten unsere Silbermedaille und konnten stolz unsere Urkunden zeigen:

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Am Freitag, 16.10., war dann der lang ersehnte Tag, an dem wir erstmals auf der Buchmesse auftreten durften. Jeder von uns hatte 10 Eintrittskarten an unsere Leserinnen und Leser verlosen dürfen. Die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner sollten ein Brot aus dem Brotbackbuch 1 oder 2 backen und mitbringen.
Erneut mit dem Zug machte ich mich morgens auf den Weg zur Messe:

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Bahnhof Hofheim/Taunus – auf zur Messe

Dort eingetroffen habe ich mich erst einmal umgesehen. Überall gab es interessante Stände: DER SPIEGEL war nur ein paar Schritte vom Stand des Ulmer-Verlages entfernt – ich hörte mir ein Interview mit einem Historiker an.

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Wieder ein paar Meter weiter das nächste Interview: Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG mit Heribert Prantl interviewte Familienministerin Manuela Schwesig.

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Nach drei interessanten Stunden nahte dann der Termin am Stand. Die ersten Leserinnen und Leser trafen mit ihren Broten ein.

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Teilnehmer und Brote sind eingetroffen.

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Die ersten Gespräche und Gruppenfotos entstehen.

Dann wurde es ernst. Lutz und ich schnitten vor einer Menschentraube jedes der mitgebrachten Brote an und verkosteten es. Gleichzeitig konnte jeder Zuschauer ebenfalls das Brot probieren.

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(Foto: Barbara und Andreas)

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(Foto: Barbara und Andreas)

Viele Menschen hatten sich eingefunden und waren begeistert von den mitgebrachten Broten.

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Die Dame mit der Videokamera ist übrigens Jushka vom tollen Blog „Sugarprincess“

Fast drei Stunden dauerte die Verkostung – selbst als bereits viele Leserinnen und Leser weiter gezogen waren, kamen noch Buchmessen-Besucher an den Stand und probierten Brot. Alles in allem war es ein toller Tag und ein tolles Erlebnis.

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Barbara und Andreas mit Lutz und mir – danke für Eure Mithilfe!
(Foto: Barbara und Andreas)

Verlosung: Eintrittskarten Frankfurter Buchmesse 2015

Gemeinsam mit Lutz Geißler werde ich am 16. und 17. Oktober 2015 zu Gast sein auf der Frankfurter Buchmesse. Am Stand des Ulmer-Verlages werden wir die beiden Brotbackbücher vorstellen und den Besuchern Frage und Antwort stehen.Buchmesse

Am ersten Tag (Freitag, 16. Oktober) ist am Stand des Ulmer-Verlages (Halle 3, Stand C8) um 15 Uhr eine Brotverkostung eingeplant. Und hier kommt der Clou: wir verlosen beide jeweils 10 Eintrittskarten für den 16. Oktober an unsere Leserinnen und Leser.

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Wer eine Eintrittskarte möchte, braucht dazu nur folgendes tun: Schreibt einen Kommentar zu diesem Blogeintrag und vergeßt nicht, eine funktionierende email-Adresse anzugeben. Gebt in dem Kommentar bitte an, ob ihr an der Verlosung teilnehmen möchtet.

Einzige Bedingung für die Teilnahme ist: wer eine Karte bekommt, muß ein Brot aus dem Brotbackbuch 1 oder 2 backen und am 16.10. mitbringen. Gemeinsam werden wir die Brote dann anschneiden, beurteilen und verkosten.

Der Einsendeschluß ist der 23.09.2015 um Mitternacht. Danach werden die 10 Gewinner durch einen Zufallsgenerator ermittelt und benachrichtigt.

Ich würde mich wirklich über eine rege Teilnahme freuen und darauf, Euch auf der Messe dann zu sehen! Auch wenn Ihr nicht an der Verlosung teilnehmt und uns einfach einmal kennenlernen oder mit uns klönen möchtet. Am Samstag sind wir ab 12.30 Uhr wieder am Stand des Ulmer-Verlages und stehen Rede und Antwort.

(Foto: Lutz Geißler, Buchmesse 2014)

Brotbackbuch Nr. 2 – Das Backtagebuch Teil 5

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Weiter geht es mit dem Backtagebuch, in dem Lutz und ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, wie es uns bei der Herstellung all der Brote für das in diesen Tagen erscheinende Brotbackbuch Nr. 2 ergangen ist. Wer Teil 4 nachlesen möchte, schaue bitte hier.

Tag 5, Donnerstag, 31.07.2014
Nein, Björn hat es nicht ganz geschafft. In der Nacht ergreift eine Atemwegsentzündung, die sich schon zwei Tage ankündigte, von Björn Besitz, an richtigen Schlaf ist nicht zu denken zwischen Schnäuzen und Husten. Nein, einfach darf diese Backwoche offenbar nicht sein… aber es trifft ja den Richtigen. Da kann der Hausarzt mal für sich selbst in die Trickkiste greifen! Zum Glück hat er so eine Trickkiste immer dabei. Um 5.20 Uhr steht er also wieder in der Backstube bereit mit etwas Wattegefühl im Kopf.
Konzentriert wird losgebacken, ein Dinkelbrötchen nach dem anderen aus dem Ofen gezogen und erste Roggenteige gemischt und in Brote verwandelt. So langsam hat die Routine Einzug gehalten, wenn auch nicht alles sofort gelingt.

Ein paar Worte zum Teigführungs- und Temperaturmanagement in unserer Backwoche: Da in der Plötz‘schen Backstube weder ein Kühlraum, noch ein temperaturgesteuerter Profigärschrank zu finden ist, gibt es an allen möglichen Stellen Plätze für die Teigruhe. Weil in der Backstube vor allem vormittags konstant drei Backherde laufen, dazu noch mehrere Lampen, Knetmaschinen und nicht zuletzt zwei herumeilende Männer Wärme erzeugen, ist es auch mit Schüttwasser aus dem Kühlschrank kaum möglich, „normale“ Teigtemperaturen zu erreichen.

So ein Souterrain hat mehr Temperaturunterschiede, als gemeinhin geglaubt wird, wie Björn erfahren konnte. Lutz hat das genau ausgeklügelt. Jeder Abstellort für die Teigschüsseln ist mit einem kleinen Mini-Thermometer für die Überwachung der Lufttemperatur ausgestattet. Ich nenne nur die wichtigsten Plätze, geordnet nach Temperatur:

1. Arktische Kälte: Der Eisschrank bei -18°C. Öffnet man diesen, fallen sogleich unzählige Brote aus früheren Backtagen heraus und die Tür läßt sich nicht wieder schließen. Wegen Überfüllung geschlossen…
2. Subarktische bis hochalpine Kälte: ca. -2 bis +2°C, der Kühlschrank der Einlieger-Wohnung, auf „Super-Frost“ eingestellt. Hier sind uns ein bis zwei Brote etwas angefroren und mußten vor dem Backen erst mal am Gär-Platz Nr. 7 wieder zum Leben erweckt werden. Dieser Platz war die einzige Möglichkeit, unsere warmen Teige überhaupt über die Nacht zu bringen.
3. Frischer erzgebirgischer Sommermorgen: der Kühlschrank der Backstube, etwa zwischen 4°C (unterster Einschub) und 10°C (oberster Einschub), etwas überfordert mit der Übernachtgare von vier Broten. Hat uns einigen Ärger bereitet.
4. Kühl und schattig: Der Fußboden im Plötz‘schen Flur: ca. 18-20°C, hier gingen die Hefevorteige und so manche Brote, bei denen die Teigtemperatur zu hoch geraten war.
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Der Fußboden, mit etwa 19°C ein guter Gärplatz für Hefevorteige.

5. Ein Platz an der Sonne: Der Tisch im Plötz‘schen Arbeitszimmer unter dem offenen Fenster. Um die 20-22°C. Vorteig und Teig-Reifeort.
6. Die Backstubenregaletagen: von 24°C (unten) bis ca. 30°C (oben), je nach Bedarf. Weiter oben gingen oft die Sauerteige, die im do-it-yourself-Gärschrank keinen Platz mehr hatten.
7. Der Vorhof zur Hölle: zwischen 30-34°C: auf dem Backofenschrank. Hier gingen Vorteige und Teige, die nicht in die Gänge kamen.
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Auf den Backöfen bei etwa 30° – wenn es mal schneller gehen musste…

8. Das Fegefeuer: zwischen 210-300°C: unsere drei Backöfen, hier traten die Teige ihren letzten Gang an und wurden – zumindest meist – zu wundervollen Broten.

Woran man jeden von uns heute außerhalb der Backstube gut erkennt: Mehlspuren an verschiedenen Körperteilen und zwei kleine rote Äugelein. Letztere besonders bei Lutz: mehr als 12 Stunden Schlaf hat der Mann seit 5 Tagen nicht bekommen. Bewundernswert. Björn mag zwar nur ungern eingestehen, dass das Alter bei ihm langsam an der Ausdauer nagt, es bleibt ihm aber nichts anderes übrig.

Abends müssen nach über 16 Stunden konzentriertem Backen für den nächsten Backtag noch gefühlte 20 oder mehr Sauerteige angesetzt werden. Wie Björn danach noch den Weg zum Fichtelberg hinauf gefunden hat, ist aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar.

Es ist da!

Gestern mittag klingelte es an der Tür, was mir gar nicht passte, weil ich noch im Räuberzivil war. Doch der Unmut wandelte sich sogleich in Freude und ein bißchen Stolz: DHL lieferte die ersten Exemplare des neuen Brotbackbuchs Nr. 2!

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Es ist also vollbracht.
Ich werde morgen mit dem Versand der vorbestellten Bücher beginnen, und zwar in der Reihenfolge der Vorbestellungen und des Zahlungseinganges. Leider haben in den letzten Tagen noch mehr von Euch vorbestellt, als ich Buchexemplare erhalten habe. Ich werde also nicht alle Vorbestellungen schon morgen versenden können. Die erste Nachbestellung ist aber schon raus und ich bin guter Hoffnung, auch den Rest noch vor Ostern versenden zu können.
An dieser Stelle schon mal meinen Dank für alle Vorbestellungen!
Wer jetzt noch gerne bei mir das Buch bestellen möchte, sende bitte eine Email mit dem Betreff „Brotbackbuch Nr. 2“ an hollens@t-online.de . Die Email muß Name und Versandadresse enthalten und eine Angabe darüber, ob ein Autogramm und eine Widmung gewünscht ist.
All jenen, die das Buch in den nächsten Tagen erhalten, wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre und natürlich viel Erfolg beim Nachbacken der Rezepte!

Haltern trauert…

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Im Moment steht die Welt Kopf in meiner beschaulichen kleinen Heimatstadt.

Der Flugzeugabsturz in den französischen Alpen mit 150 Toten, davon 16 Jugendliche und 2 Lehrerinnen meines alten Gymnasiums, hat unsere heile münsterländische Welt ein klein wenig verändert. Es gibt keine Worte, die in der Lage wären, all die Gefühle der letzten vier Tage richtig zum Ausdruck zu bringen. Mir ist wichtig, an dieser Stelle allen Verantwortlichen unserer Stadt und des Josef-König-Gymnasiums für ihre umsichtige und vor allem menschlich beeindruckende Reaktion gegenüber den Weltmedien zu danken.

Brotbackbuch Nr. 2 – Das Backtagebuch Teil 3

Nun folgt Teil 3 unseres Backtagebuchs. Wer Teil 2 verpasst hat, schaue bitte hier.

Dienstag, 29.07.2014
Schon früh zieht ein herrlicher Duft nach frischem Brot durch Neudorf, denn schon um 4 Uhr morgens mussten die ersten Brote in den Ofen, allesamt „Remakes“ der Brote des Vortages. Fast hätte es geklappt, dass der Duft Björn hoch oben auf dem Fichtelberg aus den Träumen weckt, doch ein schriller Wecker ist schneller. Um 5.40 Uhr ist auch er in der Backstube.

Und diesmal gelingen die Rezepte! Es ist der Auftakt zu einem schönen, erfolgreichen und sehr sehr anstrengenden Tag. Insgesamt 27 Rezepte werden heute in die Tat umgesetzt. Ich sage es nochmal: 27 Rezepte. Heute ist der Brötchen-Tag!

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Am frühen Nachmittag: Brötchen über Brötchen und ein paar Brote…

Die Skeptischen unter Euch werden sich sofort fragen: geht das überhaupt? Ja es geht! Man braucht bloß einen Backplan von Lutz Geißler, ein Paar Rollschuhe an den Füßen, genug Mehl an den Händen sowie zwei Knetmaschinen und vier Backöfen… Und viel Stand-Vermögen – und das ist ganz wörtlich gemeint. 🙂

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Die Backpläne von Lutz: bloß nicht den Überblick verlieren..

Die Mitzähler und -rechner unter Euch fragen sich wohl schon seit gestern: Wo bleiben die ganzen Brote? Björn wird Zeuge der tollen Nachbarschaft im Erzgebirge: die Familie Geißler genießt inzwischen im ganzen Tal den Ruf einer Heimbäckerei. Nachmittags, nach Fertigstellung der meisten Brote, geben sich die Nachbarn ein Stelldichein in der Backstube und suchen sich die Brote aus, die ihnen zusagen. Zitat „Och nee, Brotln brauch ich heit net, gibt’s aa Dinkelsauerteigbrut?“.
Was danach übrigbleibt wird von Lutz Ehefrau im Dorf verteilt. Wunderbar.

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Unser Brotback-Kätzchen

Für Björn endet der Backtag nach dem Reinemachen gegen 19.30 Uhr. Während er diese Zeilen schreibt, liegen seine Füße hoch und draußen ziehen die Nebelschwaden (oder sind es die Wolken?) am Fenster vorbei, Sicht null. Bonne nuit! Die Nacht wird kurz – das ist so sicher wie das Amen in der Kirche oder der Wecker in der Früh.

Teil 4 des Backtagebuchs erscheint am 25.03. im Plötzblog.