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Roggenschrot-Laib

Das letzte Brot des Jahres 2017 ist ein schönes kernig-sättigendes Winterbrot. 100 Prozent selbst gemahlenes Roggenschrot und -vollkornmehl garantieren volles würziges Aroma. Um die Säurenoten etwas abzumildern, ist eine gute Portion brauner Rohrzucker mit im Teig. Der Teig ist nicht zu weich, lässt sich auf der bemehlten Arbeitsfläche gut formen und bleibt auch im Ofen stabil. Daher eignet sich das Rezept auch für Beginner, die das freigeschobene Backen mit Roggen erlernen wollen.

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Nach diesem Rezept kehrt erst einmal Ruhe ein in diesem Blog. Die Feiertage verbringe ich in diesem Jahr dort, wo es noch richtigen Winter gibt. In Norwegen. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine schönes feierliches Weihnachtsfest, wenn ihr es feiert. Und einen guten Rutsch in das neue Jahr!

Menge für 1 Brot aus dem 1 kg Gärkörbchen

Sauerteig
280 g Roggenschrot grob
280 g Wasser (45 °C)
3 g Salz
28 g Sauerteig-Anstellgut
Die Zutaten mit einem Löffel oder einem Handrührer für 5 Minuten gründlich verrühren, bis sich eine klebrige Masse gebildet hat. 12 Stunden reifen lassen bei Raumtemperatur.

Hauptteig
591 g Sauerteig
420 g Roggenvollkornmehl
266 g Wasser (45 °C)
3 g Frischhefe
11 g Salz
28 g brauner Rohrohrzucker

Alle Zutaten in den Kneter geben und 8 Minuten verkneten. Die Masse sollte danach bindig sein.
60 Minuten bei Raumtemperatur abgedeckt ruhen lassen.
Auf die gut bemehlte Arbeitsfläche geben und rund wirken. Dabei darauf achten, daß sich ein gut bemehlter faltiger Schluß bildet. Mit dem Schluß unten in das runde Gärkörbchen legen.
60 Minuten bei Raumtemperatur aufgehen lassen. Auf den Einschießer kippen, Schluß oben. Die Falten etwas aufreißen lassen. Dann in den gut auf 250 °C aufgeheizten Ofen (Ober-/Unterhitze) direkt auf den Stein geben und die Ofentür schließen. 2 Minuten nicht schwaden. Dann mit 50 ml Wasser schwaden und die Temperatur auf 210 °C herunterregeln. Für 50 bis 60 Minuten abbacken.
Das Brot muß gut auskühlen, bevor es angeschnitten wird.

Dreikorn-Mischbrot

Das „Fluffi“ habe ich inzwischen schon drei mal nachgebacken – selbst unsere Kinder essen es wegen der lecker-saftigen Krume unheimlich gerne. Ich habe das zum Anlaß genommen, meine Paula-Mühle wieder intensiver in Gebrauch zu nehmen und mit selbstgemahlenen Vollkornmehlen zu backen.

Am vergangenen Wochenende habe ich mit Roggenvollkornsauerteig experimentiert. Bekanntermaßen habe Sauerteige aus Vollkornmehl oft eine etwas spitzere Säure, als aus helleren Typenmehlen. Mir ging es u.a. darum, wie viel Vollkornsauerteig im Teig ein mir persönlich noch angenehm säuerliches Krumenaroma bringt.
Den Roggenvollkornsauerteig hatte ich schon mit nur 5 % Anstellgut und warm geführt, trotzdem wurde er noch kräftig sauer.

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Grobporig saftiges 100 % Vollkornmischbrot aus drei Getreiden

Das an dem Backtag entstandene Roggenvollkornbrot mit 35 % Versäuerung ist für mich daher deutlich zu sauer. Das Rezept muß noch einmal überarbeitet werden. Bei Verwendung von 15 % versäuertem Roggenmehl wird das säuerliche Aroma hingegen recht gut „gestreckt“ und drängt sich nicht mehr so in den Vordergrund.

Das Dreikornmischbrot besteht aus den drei wichtigsten Getreidesorten Weizen, Dinkel und Roggen. Alle Getreide habe ich frisch gemahlen und mit dem Haushaltssieb die gröbsten Kleieschalen ausgesiebt. Es schmeckt richtig schön würzig. Ein weiteres Vollkornbrot, das Appetit auf mehr macht.

Ausprobiert habe ich in diesem Rezept auch ein Bio-Backmittel, welches aus gekeimtem Dinkel und Acerola-Kirschpulver (Vitamin C) hergestellt wird. Es hat die Aufgabe, die Teigreifung zu unterstützen und den Teig zu stabilisieren. Die Verwendung ist allerdings nicht zwingend, es kann auch weggelassen werden.

Roggensauerteig:
100 g Roggenvollkornmehl (frisch gemahlen)
100 g Wasser (40°C)
5 g Roggenanstellgut
Wasser und Mehl etwas verrühren, dann das Anstellgut zugeben und kräftig umrühren, bis sich alles gut vermischt hat. 12 Stunden im Ofen mit angeschalteter Lampe reifen lassen.

Hauptteig:
Sauerteig
387 g Wasser (plus 100 g zum Ende des Knetens)
400 g Weizenvollkornmehl (frisch gemahlen)
150 g Dinkelvollkornmehl (frisch gemahlen)
2 g Frischhefe
13 g Salz
(13 g Dinkelkraft)
13 g Olivenöl

Sauerteig, 387 g Wassser, Weizen- und Dinkelvollkornmehl sowie Dinkelkraft (optional) in die Knetschüssel geben und 2 Minuten vermischen. 30 Minuten quellen lassen.

Salz und Hefe zufügen und 6-7 Minuten verkneten, bis sich der Teig komplett von der Schüssel löst. Nun beginnen, die restlichen 100 g Wasser schluckweise einzukneten. Sobald alles Wasser eingeknetet ist das Olivenöl einkneten. Zum Schluß sollte sich der Teig weitgehend von der Schüssel lösen. Ziel-Teigtemperatur 25-26°C.

Den Teig in eine Teigwanne geben und 2-3 Stunden zur Stockgare stellen. Ein bis zwei mal während dieser Zeit dehnen und falten. Der Teig sollte sich verdoppelt bis verdreifacht haben.

Auf die Arbeitsfläche geben, dabei möglichst wenig entgasen. Den Ofen einschalten und gut auf 250° vorheizen.

Den Teigling durch Einfalten der Ecken zur Mitte grob rund formen, auf den Schluß drehen und mit der „Schiebemethode“ in eine schöne runde Form bringen. Ziel ist, möglichst wenig Gärgase zu verlieren.

Mit dem Schluß oben in ein 1,5 kg Gärkörbchen geben und 40 Minuten bei Raumtemperatur reifen lassen. Auf den Einschießer wenden (Schluß unten) und einschneiden. Sofort in den Ofen geben, gut schwaden. Auf 210°C reduzieren und für 60-70 Minuten kräftig ausbacken.

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