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Remake: Dinkel-Leinschrotlinge

Im Dezember 2013 buk ich erstmals Brötchen unter Zugabe von Leinsamenschrot. Das Rezept gelang damals mehrmals mit den Mehlen der Adler-Mühle Balingen sehr gut und wurde von nicht wenigen Bloglesern nachgebacken. Unter anderem von Michaela. Ich habe später gemerkt, dass das Gelingen aber sehr von den verwendeten Zutaten abhängt. Bei weniger backstarken Dinkelmehlen oder Schwankungen der Sauerteigqualität konnte es durchaus zu Schwierigkeiten bei der Formung und weniger schön gelockerten Krumen kommen.

Aus diesem Grund habe ich das Rezept noch einmal überarbeitet. Inzwischen ist bei mehreren Mühlen und Shops hochwertiges Dinkel-Ruchmehl verfügbar, mit Hilfe dessen sich sicherer eine schöne und gut gelockerte Brötchenkrume erreichen lässt. Im neuen Rezept ist das von der Bio-Mühle Eiling daher zu 100 Prozent verwendet. Das Leinsamenschrot habe ich als Quellstück angesetzt, um die gesamte Knetzeit des Teiges verkürzen zu können. Das erweist sich bei Dinkel als durchaus vorteilhaft. Durch das Quellstück kann auch auf ein Mehlkochstück oder ein Pflanzenfaser-Quellstück verzichtet werden.

Ein voller Erfolg, sehr delikate und gesundheitlich wertvolle Brötchen, die trotzdem schön locker und leicht werden. Unbedingt mal ausprobieren!

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Remake: Dinkel-Leinschrotlinge

Knusprige Dinkelbrötchen mit gesundem Leinsamenschrot
Zubereitung Vorteig15 Minuten
Hauptteig + Formen2 Stunden 20 Minuten
Arbeitszeit gesamt35 Minuten
Produkt: Brötchen
Triebmittel: Weizensauerteig
Keyword: Dinkel, Dinkelruchmehl, Leinsamen
Portionen: 10 Brötchen

Zutaten

Sauerteig

Leinsamenschrot-Quellstück

  • 50 g Leinsamenschrot
  • 50 g Wasser handwarm

Hauptteig

Anleitungen

  • Für den Sauerteig die Zutaten gut verrühren und 12 Stunden bei 26 bis 27 °C abgedeckt ruhen lassen.
  • Für den Hauptteig alle Zutaten ausser Hefe, Salz, Butter und Quellstück 1 bis 2 Minuten verkneten und 30 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
  • Das Leinsamenquellstück herstellen. Hierzu den Leinsamenschrot in eine Schüssel geben und mit dem Wasser verrühren. Etwa 30 Minuten quellen lassen.
  • Mit dem Kneten des Hauptteigs nach 30 Minuten fortfahren. Nach und nach das Salz, die Hefe und die Butter zugeben und auf Stufe 1 in den Teig einkneten. Wenn alles aufgenommen ist, müsste der Teig bereits schön glatt sein.
  • Das Leinsamenschrot-Quellstück zugeben und ebenfalls auf Stufe 1 einkneten. Das Quellstück schmiert etwas, geduldig warten, bis es vollständig vom Teig aufgenommen wurde.
  • Den Teig in eine Schüssel geben und für 60 Minuten ruhen lassen.
  • Auf der bemehlten Arbeitsfläche in 10 Teiglinge von ca. 95 g Teiglingsgewicht teilen. Jeweils rund formen / schleifen.
  • Die Oberfläche etwas bemehlen und mit einem Brötchendrücker bis fast zum Boden eindrücken. Wenn gewünscht die Oberfläche nun befeuchten und in Leinschrot wälzen.
  • Mit dem Schluss oben für 80 bis 90 Minuten in ein Leinentuch legen und abdecken. Derweil den Ofen auf 240 °C (Heißluft / Umluft) aufheizen.
  • Die Teiglinge auf den Einschießer wenden und auf den Backstein befördern. Gut schwaden.
  • Bei konstant 240 °C für 18 bis 20 Minuten nicht zu dunkel abbacken. Das Leinsamenschrot kann schnell verbrennen und dann unangenehm schmecken.

Sandwich-Brote: Kamut-Leinsamen-Brot

Nummer drei der Sandwich-Brote widmet sich einer Urgetreidesorte: dem Kamut. Bei der Drax-Mühle gibt es ein wundervolles biologisch angebautes helles Kamutmehl, mit dem ich schon häufiger gebacken habe. Davon fand ich noch eine Tüte in meinem Mehlschrank, als ich über das nächste Sandwich-Brotrezept nachgegrübelt habe.
Das Kamutmehl verschafft diesem Sandwichbrot ein nussigeres Aroma, die Krume ist allerdings etwas feinporiger, was dem schwächeren Kleber des Kamut geschuldet ist. Als komplementäres Aroma kommt noch gerösteter Leinsamen hinein, wunderbar!

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Menge für 2 Brote

Weizensauerteig:
66 g Weizenmehl 1050
33 g Wasser (40°C)
6 g Anstellgut
Gut vermengen, von Hand zu einer Kugel kneten und diese für 12 Stunden bei 30°C reifen lassen.
Alternative: Die benötigte Menge (105 g) vom fest geführten Anstellgut abnehmen.


Hauptteig:

105 g Sauerteig
600 g Kamutmehl hell
500 g Weizenmehl 1050
521 g Wasser (kalt)
270 g Milch (kalt)
77 g Butter
22 g Salz
27 g Rohrzucker
8 g Backmalz (enzymaktiv)
21 g Frischhefe
110 g Leinsamen geröstet und gut abgekühlt

Den Leinsamen in einem Topf rösten und gut abkühlen lassen.
Sauerteig, Mehle, Wasser und Milch 1-2 Minuten verkneten, dann 20 Minuten quellen lassen.
Salz, Zucker, Malz und Hefe zufügen und 3 Minuten bei langsamer Knetstufe untermischen. Auf schneller Knetstufe 5 Minuten auskneten. Die Butter sowie den Leinsamen zufügen und weitere 2 Minuten unterkneten. Der Teig soll sich vollständig von der Knetschüssel lösen.
45 Minuten ruhen lassen.
Auf der bemehlten Arbeitsfläche in 2 gleiche Teile teilen. Rund und dann straff lang wirken. Der Teig sollte dabei gut entgast werden.
In der Kastenform für 70-80 Minuten gehen lassen. Der Teig sollte den Rand der Form etwas überschreiten.
Mit Wasser besprühen, in den vorgeheizten Ofen (250°C) geben und gut schwaden. Sobald der Ofentrieb nach etwa 10 Minuten abgeschlossen ist, die Temperatur auf 200°C reduzieren. Für 50 Minuten ausbacken, das Brot darf ruhig „Farbe“ bekommen, das verbessert den Geschmack.

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Lein-Schrotlinge – Flaxseed-Rolls

Leinsamen ist eine sehr gesundheitsförderliche Zutat zu Brotteigen. Nicht nur die Inhaltsstoffe, die z.B. den Serum-Cholesterinspiegel senken können und Krebs vorbeugen sollen, sondern auch der hohe Ballaststoffanteil, der Verstopfungen vorbeugt, sprechen für die Verwendung. Und es schmeckt auch noch gut.
Bei diesen Brötchen habe ich eine hohe Menge Leinsamenschrot verwendet und für einen kräftigen Geschmack auf einen Roggensauerteig und eine lange kalte Stückgare gesetzt. Das Ergebnis ist überzeugend.

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Menge für 18 Brötchen

Roggen-Sauerteig TA 200:
100 g Roggenmehl 1150
100 g Wasser (30°)
10 g Roggenanstellgut
Gut verrühren und 12 Stunden bei warmer Temperatur (25-27°) reifen lassen, zum Beispiel im Ofen mit angeschalteter Lampe.

Hauptteig TA 165:

500 g Dinkelmehl 1050
300 g Weizenvollkornmehl
100 g Leinsamenschrot
550 g Wasser
30 g inaktives Malz (Pulver oder Extrakt)
20 g Salz
11 g Hefe
30 g Butter

50 g Wasser abwiegen und beiseite stellen. Die Mehle, das Malz, den Sauerteig und 500 g Wasser für 1-2 Minuten ankneten, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind. 20 Minuten quellen lassen. Die Hefe in Stückchen und das Salz zufügen und 2 Minuten langsam unterkneten. Die Butter zufügen und 3 Minuten schnell unterkneten. Zuletzt das restliche Wasser und das Leinsamenschrot für 2-3 Minuten lansam unter den Teig kneten, der sich danach vollständig vom Schüsselrand lösen sollte.
In einem Behälter für 90 – 120 Minuten zur Gare stellen. Nach 45 Minuten einmalig strecken und falten. Der Teig sollte sich am Schluß mindestens verdoppelt haben.
Auf die Arbeitsfläche geben und in 18 Teile von ca. 95 g teilen. Entgasen und rund schleifen. Befeuchten und in Leinsamenschrot wälzen. Ein Blech mit einem Leinentuch belegen, die Teiglinge mit der Oberseite nach unten nebeneinander auf das Tuch legen. Es passen etwa 4-5 Teiglinge nebeneinander, so daß man mit 4 Reihen auskommen sollte. Zwischen den Reihen wird das Leinentuch hochgezogen, damit die Teiglinge nicht aneinanderkleben. Die Überstände des Tuchs klappt man über die Teiglinge und schiebt das Blech in eine große Kunststofftüte, die verhindert, daß die Teiglinge austrocknen.
Dieses Konstrukt wandert dann für 12 Stunden in den Kühlschrank bei 5°C.
Am Backtag wird der Ofen mit Stein eine Stunde auf 240° vorgeheizt. Die Brötchen nimmt man dann direkt aus dem Kühlschrank, wendet sie, schneidet kreuzweise ein und schiebt sie unter kräftigem Schwaden in den Ofen.
Die Backzeit bei konstant 240° sind 20-22 Minuten. Vorsicht, das Leinsamenschrot neigt bei zu viel Oberhitze zum Verbrennen.

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ENGLISH RECIPE

Flax-seed is a very healthy component of bread-doughs. Not only do its ingredients play important roles in a cholesterol-balanced diet, but it is also known to be cancer-protective. In addition the high fiber-content prevents constipation. And most importantly it tastes phantastic.
For this recipe I used a rye-sourdough and a long cold proofing to achieve additonal aroma and tang. The result is very convincing.

Rye-sourdough 100 % hydration:
100 g medium rye flour
100 g water (30°C)
10 g rye starter
Mix properly and let mature at warm temperature (26-28°) for 12 hours. In the normal kitchen one can do this in the closed oven with the oven-light turned on.

Main dough 65 % hydration:

500 g medium spelt flour
300 g whole-wheat-flour
100 g coarse-ground flaxseeds
550 g water (20°C)
30 g malt (non-diastatic)
20 g salt
11 g fresh-yeast
30 g butter

Measure 50 g of water and put it aside. Then mix the sourdough, 500 g of the water, the two flours and the malt for 2 minutes at slow speed. 20 minutes of autolyse. Add the yeast and the salt and mix for another 2 minutes at slow speed until incorporated. Add the butter and mix for 3 minutes at second speed until fully incorporated and medium gluten-development. Then add the coarse flaxseeds and the rest of the water and mix for 2-3 minutes until everything is properly incorporated. The dough should not stick at the bowl.
Let mature for 90-120 minutes, doing one stretch and fold after 45 minutes. Afterwards the dough-size should have doubled.
Put it on the floured bench and divide in 18 pieces of 95 g each. Degas and form a small roll out of every piece. Wet the surface and roll in coarse-ground flaxseed.
Then prepare a baking-sheet by putting a bakers-linen on it. Lay the rolls with the flax-side down on the linen, 4 – 5 rolls will fit in one row so that 4 rows should be enough. Pull up the linen slightly between the rows to prevent them sticking together. The overlapping linen is then turned over the rolls and the whole baking-sheet put into a big plastic bag to prevent drying. Cold proofing (retarding) in the fridge at 5°C is for 12-18 hours.
On the baking-day preheat the oven for 1 hour to 240°C. Remove the plastic bag and turn over the rolls. Score the rolls crosswise and put them into the oven, steaming properly. Baking time is 20-22 minutes at 240°C, be careful not to burn the flax-seeds on the surface.