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Weizen-Toasties

Urlaubs- und Backkursbedingt ist erneut einige Zeit vergangen, in der ich den Blog nicht pflegen konnte. Aber das muss ja auch mal sein. Das heutige Rezept wartet schon seit Ende März auf die Veröffentlichung.

Doch zuvor habe ich noch Gutes zu berichten. Das Buch „Heimatbrote“ hat sich bereits in den ersten Monaten so gut verkauft, dass eine zweite Auflage gedruckt werden musste. Dies gab Gelegenheit, die kleinen Probleme und Fehler, die beim Erst-Druck aufgefallen sind, zu korrigieren.

Was mir insbesondere am Herzen lag: die Lesbarkeit der Rezeptseiten, die transparent über Fotos gedruckt wurden. Hier ist jetzt nachgebessert worden und ich meine, dass die Lesbarkeit nun so gut ist, dass es niemanden mehr stören oder behindern dürfte. Auch einige Übertragungsfehler bei den Zeiten in den Rezepten sind korrigiert worden. Falls aber jemandem noch etwas auffällt, bin ich weiterhin für Nachricht dankbar.

Die Seiten sind jetzt besser lesbar

Das Rezept habe ich nach Anregung aus einer Gruppe in den Sozialen Medien entwickelt. Existenz und Geschmack von „Toasties“, die wohl auch „English Muffins“ genannt werden, ist mir / unserer Familie bislang nicht wirklich bekannt geworden, da wir eigentlich nie in den Brotregalen in Supermärkten herumstöbern. Industriell produziertes Brot gibt es in unserem Haus seit über 12 Jahren nicht mehr und auch vorher haben wir eigentlich immer beim Bäcker gekauft.

Nun kam es dazu, dass wir spontan eines mittags Lust auf Hamburger hatten und meine Frau mangels eigener Burger-Buns mal testweise eine Packung Toasties vom Einkauf mitbrachte. Deren eher sparsamer Geschmack hat in mir den Ansporn geweckt, ein eigenes Rezept zu entwickeln. Um dieses Rezept besonders praktisch zu machen, habe ich es als „Auffrisch-Rezept“ konzipiert, also als Rezept, das an Sauerteig-Fütterungstagen als Gelegenheit zu nutzen ist, die Resten nicht verwerfen zu müssen.

Der Teig kann, wenn gewünscht, auch im Kühlschrank einer kalten Stockgare bis zu 12 Stunden unterzogen werden, um noch mehr Aroma zu bekommen. Der Rest ist wirklich einfach und damit auch prima geeignet, wenn ihr in die Bredoille kommen solltet, im Urlaub ohne Backofen schnell ein paar gute Brötchen zu backen.

EDIT 05.05.22: Richtigerweise haben einige Leserinnen und Leser nach Tips gefragt, wie der Teig auf Reisen hergestellt werden kann. Hierzu ein paar Ratschläge:

  • Kneten: eine Knetmaschine ist bei diesem 100% Weizenteig nicht unbedingt nötig. Ihr könnt die Zutaten von Hand etwa 2-3 Minuten auf der Arbeitsfläche kneten, dann den Teig nach Art des „No-Knead“ aufgehen lassen und während der Reifezeit durch Dehnen und Falten entwickeln.
  • Sauerteig: wenn ihr auf Reisen keinen Sauerteig dabei habt, nehmt stattdessen entweder einen Poolish-Vorteig (75 g Wasser, 75 g Weizenmehl 1050, 0.1 g Hefe, Stehzeit 12 Stunden), oder lasst den gemischten Hauptteig 12 Stunden im Kühlschrank reifen.
  • Mehlsorten: alle hellen Weizenmehlsorten gehen, zur Not auch Kuchenmehl Typ 405, Tipo 0, T45 usw.. Wenn Weizenmehl 1050 nicht verfügbar ist, entweder durch helles Weizenmehl ersetzen, oder durch Vollkornmehl / Integrale usw.
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Weizen-Toasties

Ein einfaches Rezept für Brötchen, die auch auf Reisen ohne Backofen hergestellt werden können.
Reifezeit Hauptteig2 Stunden
Produkt: Brötchen
Triebmittel: Hefeteig
Keyword: Auffrischbrot, Toasties
Portionen: 23 Toasties

Zutaten

  • 620 g Wasser kalt
  • 800 g Weizenmehl 550
  • 200 g Weizenmehl 1050
  • 150 g Sauerteigreste vom Füttern ich: Weizen-ASG, Roggen-ASG
  • 10 g Frischhefe
  • 10 g Zucker
  • 20 g Butter ich: milchfreier Butterersatz
  • 22 g Salz

Anleitungen

  • Wasser und Mehl mischen und mit der Knetmaschine 3 Minuten verkneten, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind.
  • 20 bis 30 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
  • Die restlichen Zutaten zugeben und 7-9 Minuten langsam, dann noch ggf. 2-3 Minuten schnell kneten, bis ein glatter und gut ausgekneteter Teig entstanden ist.
  • Den Teig 90 bis 120 Minuten ruhen lassen.
  • Auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und in 23 Teiglinge von je etwa 80 g teilen. Die Teiglinge rundschleifen.
  • 30 Minuten ruhen lassen. Dann mit dem Rollholz jeden Teigling auf etwa 10 cm Durchmesser ausrollen. Die ausgerollten Teigling in Hartweizengriess oder Polenta wälzen und jeweils 5 übereinanderlegen.
  • Die Teiglinge weitere 20 bis 30 Minuten ruhen lassen. Gegen Ende eine großflächige Pfanne vorheizen.
  • Jeweils 4-5 Teiglinge in die Pfanne legen und von der ersten Seite 4-5 Minuten backen. Wenn sie zu schnell bräunen die Temperatur verringern.
  • Die Teiglinge wenden und mit einem Pfannenwender flach drücken. Die andere Seite ebenfalls 4-5 Minuten backen. Sollten die Teiglinge zu kugelig aufgehen, nochmals flachdrücken.
  • Die gebackenen Teiglinge zum Auskühlen auf ein Rost legen.

Pane Leggero

Nach dem Kauf der italienischen Pizzamehle der Molini Pizzuti bin ich ein wenig auf dem Italien-Trip 🙂 . Dieses Wochenende musste ich eine größere Menge Brot backen. Unser Froster ist leer und in den nächsten zwei Wochen werde ich voraussichtlich nicht zum Backen kommen. Es traf sich gut, dass ich eine Packung backstarkes Weizenvollkornmehl von der Biomühle Eiling zum Test erhalten hatte. Dieses Mehl ist für Brotteige konzipiert, die eine längere Reifezeit bekommen sollen. Es wird aus besonders kleberstarkem E-Weizen gemahlen. Das habe ich mit dem italienischen Mehl kombiniert zu einem Weltklasse-Ergebnis.

In diesem Rezept wird anstatt eines Vorteiges mit den Resten vom Auffrischen des flüssigen Weizensauerteigs gearbeitet. Das macht es zu einem relativ spontan ansetzbaren Rezept, das trotzdem ausreichend lange Zeit zur Teigreifung enthält. Durch das Sesamöl bekommt dieses Brot eine besondere Geschmacksnote. Ausprobiert habe ich auch mit Erfolg eine Schnittführung die hilft, einen besonders schönen Ausbund zu erlangen. Gesehen habe ich diese Schnittführung in einem Video von Claudio Perrando.

Wer das Brot nachbacken möchte, sollte sich möglichst kleberstarke / backstarke Mehle besorgen. Es muss nicht unbedingt italienisches Tipo 0 sein, sicher funktioniert es auch mit dem backstarken 550er Mehl von Eiling oder mit einer Mischung aus 550er Mehl und Manitoba-Mehl. Ich muss allerdings sagen, dass ich mit dem italienischen Mehl einen traumhaften Teig kneten konnte, wie ich ihn selten hatte.

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Pane Leggero

Ein "leichtes" Rezept für ein locker-luftiges Alltagsbrot ohne viel Vorbereitung
Hauptteig + Formen30 Minuten
Reifezeit Hauptteig14 Stunden 30 Minuten
Arbeitszeit gesamt30 Minuten
Produkt: Brot
Triebmittel: Weizensauerteig
Portionen: 1 Brot-/e

Zutaten

Autolyseteig

  • 400 g Wasser kalt
  • 225 g Weizenvollkornmehl kleberstark
  • 325 g Weizenmehl Tipo 0 kleberstark
  • 55 g Sauerteigreste vom Auffrischen

Hauptteig

  • 1005 g Autolyseteig
  • 12 g Salz
  • 12 g Honig
  • 12 g Sesamöl
  • 2 g Frischhefe

Anleitungen

  • Für den Autolyseteig alle Zutaten in der Knetmaschine für 2 Minuten verkneten und dann 45 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
  • Die restlichen Zutaten bis auf das Sesamöl zugeben und den Teig 2 Minuten langsam, dann 6 bis 7 Minuten schnell auskneten, bis er sich vollständig von der Schüssel löst.
  • Das Sesamöl zugeben und vollständig in den Teig einkneten.
  • Den Teig in eine eingeölte Teigwanne legen und 60 Minuten bei Raumtemperatur reifen lassen. Ein mal dehnen und falten.
  • Den Teig für 12 Stunden im Kühlschrank bei 5 °C gut abgedeckt reifen lassen.
  • Am Backtag den Teig für 90 Minuten bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen.
  • Auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und etwas mit der flachen Hand entgasen.
  • Zu einem runden Teigling vorformen. 20 Minuten entspannen lassen.
  • Zu einem straffen länglichen Teigling ausformen und im bemehlten Gärkörbchen für 60 Minuten mit Schluß oben reifen lassen.
  • Einschneiden und in den gut auf 240 °C (Ober-/Unterhitze) vorgeheizten Ofen geben.
  • Gut schwaden, die Temperatur auf 215 °C herunterstellen. Für insgesamt 60 Minuten dunkel ausbacken.