Wie angesichts des letzten Artikels nicht zu übersehen war, haben meine Liebste und ich uns eine Fahrt auf dem Kreuzfahrtschiff durch das Baltikum gegönnt. Und zwar auf dem nagelneuen „Mein Schiff 1“ der TUI-Cruises.
Die „Mein Schiff“-Flotte ist zum einen dafür bekannt, daß es deutlich geruhsamer auf den Schiffen zugeht, als bei anderen Reedereien. Zum anderen für die hervorragende Qualität der Speisen, die an Bord angeboten werden. Ersteres kann ich nicht verifizieren, weil es meine allererste Kreuzfahrt war und ich nicht vergleichen kann. Letzteres ist aber wahr. Selten habe ich konstant Speisen in einer so hohen Qualität und von so gutem Geschmack geboten bekommen. Hier kommt fast nichts aus „der Tüte“, alles schien frisch zubereitet zu sein. Selbst indische Dal, Wok-Gerichte und frische Samosa waren täglich im Angebot, was meine Frau begeisterte.
Sehr viel Publizität hat auch das Brotangebot auf der „Mein Schiff“-Flotte erlangt. Allem voran das sogenannte „Artisan-Brot“. Davon hatte ich schon vor der Reise oft und viel gehört. Ich fragte also bei TUI an, ob während der Reise eine Besichtigung der Backstube möglich wäre und hätte gerne einen Blogartikel darüber geschrieben. Wohlgemerkt, ich wollte nicht wie viele sogenannte „Influencer“ etwas umsonst haben für meinen Bericht, denn die Reise war vollständig selbst bezahlt.
Leider wurde meine freundliche Anfrage sofort ablehnend beschieden und mir das Angebot unterbreitet, während der Reise an einem kostenpflichtigen einstündigen „Workshop“ zum Artisan-Brot teilzunehmen. Einerseits passten mir aber die Zeiten des Workshops nicht und das Rezept des Artisan-Brots geistert schon seit Jahren durch Foodblogs. Ich gebe andererseits zu, daß ich auch ein wenig enttäuscht über die Ablehnung war.
Einen Bericht über den Besuch in der Schiffsbäckerei auf „Mein Schiff“ könnt ihr auch auf der Seite von Bernd Kütscher, Leiter der Bundesakademie in Weinheim, nachlesen.
Probiert habe ich natürlich Einiges. Zunächst zum Artisan-Brot: Es handelt sich um ein mildes Weizenbrot, dem eine lange Reifezeit gut getan hat. Laut Rezept handelt es sich um eine kalte Stockgare von ca. einem halben Tag. Die Hefemenge liegt mit 2,2 Prozent in einem – wie ich finde – unnötig hohen Bereich für eine so lange Reifezeit, aber gut. Die TA des Teiges ist fast 180 und damit erstaunlich hoch. Das Brot schmeckt wirklich gut, ein zu prägnantes Hefearoma konnte ich nicht verspüren. Einfach ein ehrliches gutes mildes Weizenbrot mit krachender Kruste und saftiger, zum Teil richtig schön offenporiger Krume. Für mein Foto hatte ich Pech, an dem Tag war wohl ein Grobian „am Wirken“.
Bei den anderen Backwaren haben mir auch die Croissants gut gefallen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese selbst an Bord hergestellt werden oder ggf. als TK-Ware aufgebacken werden. Laut TUI werden die meisten Gebäcke an Bord selbst hergestellt, auch die Brötchen. Bei letzteren bin ich mir aufgrund der Krumenstruktur sicher, daß hier Brötchenbackmittel zum Einsatz kommen. Geschmacklich habe ich – auch das muß ich ehrlich sagen – schon oft deutlich schlechtere Brötchen in Bäckereien gekauft. Das Laugengebäck war mir persönlich von der Krume her zu dicht und noch nicht ausreichend durchgebacken, was aber häufiger vorkommt.
Jedenfalls war die Vielfalt der Backwaren für ein Schiff erstaunlich und der dafür betriebene Aufwand sicher ähnlich, wie in der Küche. Also Hut ab vor den Bäckern an Bord, sie machen einen guten Job.
Ich habe mir vorgenommen, das Artisan-Brot in der nächsten Zeit einmal nachzubacken und dann zu verbloggen.
nun die Scheibe Brot finde ich gut.
Die Laugenkäsestange wäre mir suspekt. Irgendwie sieht der Käse aus, noe jedenfalls nicht mein Fall. Ich mag es eher, wenn man die geriebenen Käseteilchen erkennen kann und sie nicht so aufgeplustert bleich daher kommen.
Vielleicht bin ich fundamentalistisch und mag erst mal nur Laugenstangen. Darauf darf Käse kommen, nur bitte übersichtlich 🙂
Ich liebe Käse. Ganz besonders, wenn er geschmolzen worden ist.
Cool, Alter! Habe gerade das verlinkte Video gesehen. Da würde es mich ja mal allein wegen der Bäckerei an Bord reizen, mitzufahren. Gruss Lupo
Man muß schon mehr als 10x mit MeinSchiff gefahren sein, um in den Kreis der VIP zu gelangen. Dann erhält man bei Reisebeginn Einladungen zur Brückenbesichtigung, Theatereinrichtungen, Küche etc …
Oha, das wird bei mir dauern… 🙂 Mit Kindern kostet so eine Reise schnell so viel wie ein Kleinwagen.
Hallo Björn, Prinzessin Katharina war unser Donauschiff Ende Juli Anfang August. Deine Erfahrungen zum Geschmack der Speisen incl. Brot kann ich bestätigen. Beim Brot können sich renomierte Hotels in Germanien eine Scheibe abschneiden. Der Chefkoch war ein Slowake.
Beim Artisanbrot empfehle ich Marla’s Rezept (http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/viewtopic.php?t=9977) als Orientierung.
LG Peter
Habe das rtisanbrot nach einem Rezept aus dem Internet gebacken. Nicht schlecht……..
Es soll natürlich Artisanbrot heißen……
Hallo Björn,
jetzt habe ich mir deinen 5 Jahre alten Beitrag nochmal durchgelesen 😉 .
Da es bei uns gesundheitlich im letzten Jahr nicht so gut lief, hat mein Mann (seit 3 Wochen Rentner) mich gestern überrascht und uns für Mai 2024 eine Reise nach Norwegen mit der Mein Schiff 1 spendiert. Im letzten Jahr waren wir mit der AIDA Nova in Norwegen und ich war begeistert von der Landschaft.
Das Artisan Brot habe ich schon probiert, da mein Sohn mir vor Jahren mal eins mitgebracht hat. Es hat mich erstaunt, dass es sehr leicht war. Geschmacklich erinnerte es mich an ein lockeres Weißbrot. Ich mag eher VK. Ich werde wohl mal den Brotbackkurs buchen 😉 .
Warte ab, wenn die Kinder aus dem Haus sind, werden die Reisen wieder erschwinglich :).
LG und alles Gute Birgit