Nun folgt Teil zwei meiner Brotreise vom 1. bis 4. Februar.
Nachdem der Kurs in Weinheim mit hervorragenden Ergebnissen geendet hatte ging es für mich noch weiter. Einmal quer durch die Republik, über 600 km in Richtung Nordosten, von vorfrühlingshaften 13°C im Oberrheintal ins frostige, noch leicht verschneite Berlin. Nach dem Auftakt in Weinheim, der sich eher an Profis richtete, stand hier der erste Kurs für Hobbybäcker auf dem Programm.
Viennoiserie hieß der neue Kurs und das Programm versprach eine Reise durch österreichisch angehauchte Konditoreispezialitäten wie „Mohnzelten“, „Besoffene Kapuziner“, „Nuss/Mohn-Striezel“ und andere Schmankerln. Mich reizte besonders der handgerollte Plunderteig, der auf Dietmars Seite mehr als perfekt aussieht.
Langschläferfreundlich ging es gegen 11 Uhr morgens los mit den süßen Versuchungen.
Ähnlich wie in Weinheim sind die Berliner Kurse eher als Anschauungsunterricht konzipiert. Das heißt: Dietmar Kappl steht an Kneter und Arbeitsbank und führt die Rezepte vor den Teilnehmern vor. Gelegentlich gab es auch die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. Vor allem aber konnte dem Meister ein Loch in den Bauch gefragt werden.
Hier werden die Plunderteige komplett von Hand touriert und geformt. Dabei gab es für mich noch einige Kniffe, die ich abgucken konnte, und die demnächst hier umgesetzt werden, wenn einmal wieder ein Wochenende frei von Terminen ist.
Alo versorgte uns zwischendurch mit Kartoffelsuppe und später einem Gulasch, das wirklich große Klasse war.
Das Programm war so vollgestopft mit Rezepten, daß am späten Nachmittag der Rotstift angesetzt werden musste. Doch das meiste wurde geschafft. Dietmar war dabei nie aus der Ruhe zu bringen, auch wenn – wie immer beim ersten Mal – nicht alles zu hundert Prozent gelang und Öfen und Geräte erst genauer kennengelernt werden mussten. Hier zeigte sich aber die Erfahrung des Meisterbäckers – wie die folgenden Bilder eindrucksvoll demonstrieren:
Alles was ich probieren konnte schmeckte so ungeheuer großartig, daß allein dafür der Besuch des Kurses lohnt. Wer also Lust hat, kann den Kurs am 24. März und am 19. Mai selbst miterleben.
Was is eigentlich mitall den Schmankerln passiert, habt ihr die alle gefuttert?
Die wurden in der Tat entweder aufgefuttert oder mitgenommen.
Das war sicher wie im Schlaraffenland 🍰.
Ihr muesst nach San Diego, Californa kommen und ich verspreche Full house…wow und nochmals wow bin neidisch soooo weit weg zu wohnen
„von Dietmars Broten war innerhalb weniger Minuten nix mehr da-dieser Braten wird zuerst unter den Teilnehmern verteilt.
Sollte etwas übrig bleiben, ist die Mannschaft dran, dann die Referenten, dann die Hunde…
Diese Reihenfolge ist Gesetz.“
Originalkommentar von Schelli!
Danke Dir für Deinen schönen Bericht, Björn! Tolle Photos. Und: es war mir eine Freude, mit Dir Zeit teilen zu dürfen! Auch wenn sie teilweise von fiebrigen Wahnvorstellungen begleitet war…also meinerseits.
Danke auch Dir für den klasse Kurs – gegen das Fieber hätte ich was dabei gehabt 🙂
Hallo Björn! Danke für den interessanten Artikel und die schönen Fotos! Ich habe mich direkt für den Viennoiserie Kurs angemeldet, die fertigen Produkte sehen einfach zu köstlich aus!
Pingback: Nusszopf nach Dietmar Kappl | der brotdoc
Die Nuss/Mohn-Striezel sehen ja mal lecker aus! Höre den Begriff Viennoiserie tatsächlich zum ersten mal. Aus dem französischem?!
Viennoiserie ist ein Oberbegriff für alle Gebäcke aus Plunderteigen / tourierten Teigen sowie generell Hefeteigen, die fett und zuckerreich sind (also Hefezopf, Stollen usw.). Der Begriff stammt tatsächlich aus dem Französischen, entstand im 19. Jahrhundert dort aufgrund einer Bäckerei, die „Wiener Spezialitäten“ (süße Hefegebäcke) herstellte.
danke für die Erklärung!