Nach langer Pause melde ich mich nun zurück mit guten Nachrichten. Wochenlang blieb mir nicht die geringste Zeit zum Bloggen.
Das Impfen in der Praxis hat sich inzwischen aber ganz gut eingespielt und Einsätze im Impfzentrum Recklinghausen habe ich nur noch etwa alle 2 Wochen. Es gab aber noch einen anderen Grund, der meine „kreative Energie“ in den Monaten seit dem Spätherbst in immer zunehmenderem Maße gefressen hat. Bis vor kurzem durfte ich offiziell noch nicht viel dazu sagen. Ich habe ein neues Buch geschrieben. Ein Buch, von dem ich schon seit vielen Jahren träume.
Es geht um jene Brotrezepte, die wir alle schon seit der Kindheit kennen und lieben. Regionale Spezialitäten, im deutschsprachigen Raum beliebte und häufig seit Jahrzehnten verfügbare Brote und Brötchen, an die wir uns mit Freude und Genuss erinnern. Echte Traditions- und Heimatbrote. Nun ist es offiziell, denn der Christian-Verlag hat die Verlagsvorschau für den Herbst veröffentlicht und das Buch ist nun schon überall zum Preis von 29,99 Euro vorbestellbar.
Es wird im Buch 50 exklusive, von mir anhand alter Rezeptbeschreibungen und Anleitungen neu entwickelte Rezepte für Brot und Brötchen aus dem deutschsprachigen Raum, also Deutschland, Österreich und der Schweiz geben. Rezepte, bei denen vor allem die Bodenständigkeit und Reproduzierbarkeit in meinem Fokus stand. Dazu findet ihr ausführliche Infos zur Geschichte des Brotbackens im deutschsprachigen Raum und über den Sauerteig als wichtigste Zutat des Traditionsbrotes.
In der vergangenen Woche habe ich gemeinsam mit Heidi Schlautmann und Julia Hildebrand (Fotografie) alle 50 Rezepte zum Teil mehrmals gebacken, damit die Ergebnisse möglichst perfekt im Buch zur Abbildung kommen. Ein sportliches Arbeitspensum, das bei teils hochsommerlichen Temperaturen wieder mal in eine Hitzeschlacht ausuferte. Sechs laufende Öfen und schwülheiße Gewitterluft haben mich doch sehr an die Backwoche für das Brotbackbuch Nr. 2 im Erzgebirge bei Lutz Geißler im Sommer 2014 erinnert.
Zum Glück haben die Rezepte auch unter diesen Bedingungen bewiesen, dass sie nicht auf tönernen Füßen stehen. Nur wenige Rezepte mussten wir zweimal backen und nur eines dreimal. Ich bin ein wenig stolz, dass wir es in nur fünf Tagen geschafft haben. Möglich war das nur, weil Heidi ihre Kursbackstube für eine Woche freigeräumt und zur Verfügung gestellt hatte. Damit bestand die nötige Flexibilität, auch mal mehrere Rezepte gleichzeitig reifen zu lassen und dann backen zu können. Dennoch standen wir zwischen 8 Uhr morgens und 5 Uhr abends kontinuierlich auf den Beinen.
Die optischen Ergebnisse haben mich fast ausnahmslos begeistert. Was ich bereits von Julias Fotos gesehen habe, sieht phantastisch aus. Ich freue mich nun umso mehr auf das Buch. Um Euch einen kleinen Einblick in das Rezeptspektrum zu geben, folgt gleich eine Galerie mit einigen der Ergebnisse. Die Bilder stammen von mir und entstanden noch in der Backstube. Julias Bilder liegen qualitativ Lichtjahre darüber.
Ich möchte an dieser Stelle schon einmal mehreren Menschen meinen besonderen Dank aussprechen. Meiner Frau Bahar, dass sie mir den Rücken vergangene Woche freigehalten und trotz Pandemie die Praxis am Laufen gehalten hat. Heidi Schlautmann, weil sie ohne zu zögern Ihre Backstube zur Verfügung gestellt hat als klar wurde, dass ich in der aktuellen Situation nicht zwei Wochen nach Bayern zum Backen fahren kann. Zudem hat sie mich meisterhaft beim Backen unterstützt. Julia Hildebrand für ihre Geduld und ihre tolle Fotografie-Kunst. Und der Biomühle Eiling, die uns mit ihren tollen Mehlen unterstützt hat. Es gibt noch viel mehr Menschen, denen Dank gebührt, aber die stehen dann im Buch :-).