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Baltischer Himmel…

Es ist nun schon 27 Jahre her, daß ich meine erste Reise in das Baltikum machen durfte. Damals, 1991, fuhr ich mit einer Jugendgruppe auf eine winzige Schäreninsel, wo wir zwei Wochen in der alten Dorfschule auf einfachste Weise einen der schönsten Jugendurlaube meines Lebens verbrachten. Kein fließend Wasser, „duschen“ konnten wir nur in der Ostsee mit nachherigem Gang in die Holzofensauna.

Es gäbe viel von dieser Reise zu erzählen, doch eines hat sich mir fest in das Gedächtnis gebrannt: die unvergleichlich schönen Naturerlebnisse. Vor allem der Himmel. Dieser Himmel ist mit nichts zu vergleichen, was es hier weiter südlich zu sehen gibt. Die Luft ist so sauber, so frei von Stäuben und Diesigkeit.

Damals schoß ich ein Foto, noch mit meiner alten Minolta und einem Farbfilm, um einen Sonnenuntergang festzuhalten, wie er nur selten vorkommt. Wir fuhren mit der kleinen Fähre zurück von einem Ausflug nach Mariehamm, der Inselhauptstadt. Es war spät geworden und die Sonne versank hinter dem Schiff. Auf einmal erstrahlten die Wolken in rötlichem Schimmer, als wenn sie sich entzünden würden. Atemberaubend. Die Negative habe ich nicht mehr und den verbliebenen Farbabzug habe ich dann irgendwann mal gescannt. Deshalb gibt es das Bild nur noch mit geringer Auflösung, leider.

Åland-Inseln 1991 mit einem der schönsten Sonnenuntergänge, die ich je gesehen habe.

Nun bin ich selbst Vater und habe Kinder, die zu einer Ferienfreizeit aufgebrochen sind.

Unser Schiffchen 🙂

Die zwei Wochen „sturmfreie Bude“ haben meine Frau und ich genutzt, um selbst zu einer Schiffsreise in das Baltikum aufzubrechen. Klammheimlich hatte ich die Hoffnung, daß ich einen solchen Anblick noch einmal würde erleben dürfen.

 

Es hat in vielerlei Hinsicht geklappt, wenn auch nicht ganz so schön wie damals. Doch erneut hat mich die klare, saubere Luft mit ihrer spektakulären Weitsicht quasi umgehauen.

Alleine dafür lohnt sich jede Reise nach dort oben hin. Eine Auswahl der aktuellen Bilder will ich Euch zeigen. Ich hoffe, daß sie Euch einen Eindruck davon vermitteln können, wie unvergleichlich schön es dort sein kann.

Schon bei der Ausfahrt aus der Kieler Förde gab es einen tollen Sonnenuntergang zu sehen, allerdings noch etwas mit der in unseren Breiten üblichen Diesigkeit.

Dann ging es in mehreren Abschnitten hoch in den Finnischen Meerbusen und ab diesen Breitengraden wurde es immer schöner und spektakulärer. Zunächst durchfuhren wir eine Gewitterfront.

Die von Backbord heranrollende Front

Selten war so schön die Rotation der Cumulonimbus-Wolke zu sehen.

Dann war sie vorüber, ohne das Schiff zu treffen

Ich habe von diesem Erlebnis auch versucht, ein Video zu erstellen. Im Zeitraffer ist die Rotation der Wolke und die Böenfront gut zu erkennen.

Am Morgen danach fuhren wir in den Sonnenaufgang hinein.

Dann lagen wir zwei Tage in St. Petersburg.

Eine Gewitterwolke zieht vorbei

An der Newa, unendlicher Himmel

Abendlicher Sonnenuntergang.

Und der Stolz der Russen, das nagelneue Gazprom Hochhaus, hinter dem deutschen Kreuzfahrt-Dampfer

Der Höhepunkt war dann die abendliche Ausfahrt aus St. Petersburg. Während wir die alte Festung Kronstadt passierten, gab der Himmel wirklich alles.

So hat es zwar nicht ganz mit der Wiederholung meines Traum-Sonenuntergangs geklappt, doch ich denke, daß wir gut entschädigt wurden.

In den nächsten Tagen schreibe ich noch einen kleinen Artikel zum Brot auf dem Schiff. Es sind so viele Bilder zu sichten und zu bearbeiten, daß ich das noch nicht geschafft habe.

 

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