Website-Icon der brotdoc

Über den Doc

Gutes Brot ist meine Leidenschaft
(Foto: Ingolf Hatz)

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Dr. Björn Hollensteiner. Ich habe die 40 bereits überschritten, lebe mit meiner Familie im Münsterland und bin dort als Hausarzt tätig.

Den „Brotdoc“-Blog gibt es seit 2011, gebacken habe ich aber schon vorher.

Wie kam ich eigentlich zum Brotbacken?

Im Herbst 2010, etwa eineinhalb Jahre nach der Praxisgründung und Beginn der Selbstständigkeit, ging ich ziemlich auf dem Zahnfleisch, wie man hier sagt.  Eine Freundin gab mir den Rat, ein kreatives Hobby aufzunehmen um die Akkus wieder aufzuladen.

Seit mehreren Frankreich-Reisen bin ein echter Liebhaber französischer Baguettes. Und zwar so, wie sie in Frankreich schmecken. Saftig, aromatisch-fruchtig. Mit großporiger Brotkrume. So, wie sie hier in Deutschland fast kein Bäcker anbietet. Den Rat der Freundin im Hinterkopf kam ich auf die Idee, es einfach mal selbst zu probieren.

Im Internet stieß ich auf die Seiten anderer Hobbybäcker, denen es ähnlich gegangen war, und die die Sache einfach in die eigene Hand genommen hatten. Die beschriebenen Rezepte und Methoden waren auf Anhieb faszinierend. Vorteige, lange kalte Reifungen, wirken und schwaden – alles Fremdwörter für mich. Doch, so las ich, das sei das Geheimnis guten Brotes.

Die ersten Baguettes: an einem Oktoberabend 2010 aus dem Ofen gezogen…

Meine ersten selbstgemachten Baguettes waren optisch keine Zier, doch da war er: der französische Geschmack.

Schon zwei Tage später habe ich ein anderes Rezept ausprobiert und das nächste Aha-Erlebnis gehabt. Da war es um mich geschehen. Nun ging es Zack auf Zack, Brotbackbücher wurden bestellt und verschlungen, Rezepte nachgebacken, intensiv in Brotbackforen gelesen und mitgemacht. Und so ganz nebenbei ging es mir auch mental immer besser. Ich hatte mein Hobby gefunden.

Dann kam der Blog und dadurch der Kontakt zu vielen Gleichgesinnten, seien es „Hobbyisten“ oder „Profis“. Inzwischen darf ich mich selbst zu den Brotbackbuch-Autoren zählen und der Blog erfreut sich einer großen Beliebtheit (um die 100.000 Besucher pro Monat).

Mittlerweile weiß ich auch, dass es viele gesundheitliche Aspekte gibt, die bei einer solchen Brotherstellung eine Rolle spielen. Lange gereifte Teige sind deutlich bekömmlicher als schnelle Brote, das hat nicht zuletzt eine Studie der Universität Hohenheim im Jahr 2016 nachgewiesen. Schon lange berate ich Patienten, im Zweifel ihr Brot selbst zu backen. Nicht wenige könne es nun wieder besser vertragen und sind glücklich. Damit hat der Name „Brot-Doc“ einen tieferen Sinn gefunden…

Das Thema Zeit und was das mit meinen Rezpten zu tun hat…

Ihr könnt Euch vorstellen, daß eine Hausarztpraxis nun nicht gerade eine Arbeitsstelle ist, die geregelte Arbeitszeiten und eine ausgeglichene „work-life-balance“ garantiert.

Das zwang mich von Anfang an, mich bei meinen Rezepten keinen Grenzgängereien hinzugeben. Sondern immer Spielraum zu lassen für das Unerwartete. Sowohl was die Bedingungen angeht, als auch den zeitlichen Rahmen der Brotherstellung. Ich brauche „geling-sichere“ Rezepte. Ich kann nicht nach einem anstrengenden Arbeitstag mitten in der Nacht aufstehen, weil das Rezept es so will.

Meine Brote haben deshalb Hand- und Fuß. Sie sind gedacht für den Familienalltag und müssen sich auch in einem dadurch gesteckten Rahmen herstellen lassen.

Mir sind auch ideologische Selbstbeschränkungen beim Brotbacken äußerst fremd. Ich backe mit Weißmehl, backe mit Vollkornmehl, backe mit Hefe, backe mit Sauerteig, backe was mir Spaß macht und schmeckt.

Gutes Brot…

Achten Sie gutes Brot, es ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel und viel gesünder, als es im Moment oft dargestellt wird. Achten und unterstützen Sie bitte auch jene Bäcker, die sich wieder auf traditionelle Brotherstellung zurück besinnen und auf die „Segnungen“ der Backmittelindustrie und auf Tiefkühl-Backwaren verzichten.

Es ist ein Hochgenuss, frisches selbstgemachtes Brot zu genießen. Selbstbacken birgt ein nicht unbeträchtliches Suchtpotenzial, gegen das ich aber ärztlicherseits nichts einzuwenden habe.

Und nun viel Spaß beim Stöbern in den Rezepten!

Dr. Björn Hollensteiner

Die mobile Version verlassen